873 Unternehmen hat es 2008 erwischt. 873 Betriebe im Straßengüterverkehr haben im letzten Jahr Insolvenz angemeldet. 23,5 Prozent mehr als 2007. Und das in einem Jahr, in dem die Krise erst so richtig Anlauf genommen hat.
Die Prognose des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG), nach der die Insolvenzzahlen 2009 weiter steigen, ist naheliegend. Denn wie die Ergebnisse des Transportpreisindex der VerkehrsRundschau (VR) zeigen, ist die Auftragslage nach wie vor prekär – und die Frachtraten sinken weiter in den Keller.
So durchgeschüttelt wurden die meisten Frächter noch nie. Auf der VR-Konferenz letzte Woche wurde deutlich, dass viele nicht ausreichend vorbereitet sind auf einen solchen Sturm. Dem fallen nicht automatisch all diejenigen zum Opfer, die keine Nische gefunden haben. So viele schützende Orte kann es gar nicht geben, als dass alle Fuhrbetriebe darin Platz finden.
Es lässt sich auch mit dem ganz normalen Transport Geld verdienen. Der muss allerdings perfekt organisiert sein. Wer mehr als 15 Prozent Leerfahrten hat, sollte dringend seine Prozesse überprüfen, lautete ein Ratschlag auf der VR-Konferenz. Oder das Thema Kostenrechnung: Viele Transportdienstleister haben hier nach wie vor eklatante Schwächen und kennen ihre Kostentreiber nicht. Das gilt nicht nur für Kleinbetriebe, sondern auch für erschreckend viele Mittelständler – so die einhellige Meinung der Experten und Verlader.
Sich mal aus dem Tagesgeschäft ausklinken, über den Tellerrand schauen und die eigenen Prozesse überprüfen: Vielleicht ist das ein Weg, der drohenden Insolvenzwelle zu entkommen.
Michael Cordes, Redakteur