Brüssel/Belgien. Die EU-Kommission will am 3. Mai eine Bilanz über die nationale Umsetzung des zweiten Gesetzespaketes zur Bahnliberalisierung vorlegen. Sie ließ jetzt schon durchblicken, dass sich der Niedergang des Bahnanteils am EU-Frachttransport von 21 Prozent im Jahre 1970 auf 8 Prozent nicht geändert habe. Nachdem durch das erste Bahnpaket ab 15. März 2003 ein Bahnfrachtnetz mit 85 Prozent der EU-Kerntrassen für den Wettbewerb im grenzüberschreitenden Gütertransport zu öffnen war, sollte das gesamte Güternetz für den Fernverkehr laut zweitem Bahnpaket ab 1. Januar 2006 freigegeben sein. Dies war bis zum Februar nur in zwei Dritteln der EU-Staaten fristgemäß erfolgt, weshalb EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot gegen säumige Länder Strafverfahren einleiten wollte. Die volle Liberalisierung der Güterschiene soll am 1. Januar 2007 mit der Öffnung der Inlandmärkte für alle EU-Bahngesellschaften erfolgen. (dw)
Zögerliche Marktöffnung der EU-Güterschiene
EU-Verkehrskommissar Barrot unzufrieden mit Umsetzung der Bahnliberalisierung