Paris/Berlin. Der Air Berlin-Großaktionär Etihad Airways verhandelt einem Medienbericht zufolge über eine weitreichende Kooperation mit der wirtschaftlich angeschlagenen Fluggesellschaft Air France-KLM. Die Zusammenarbeit solle über ein Gemeinschaftsunternehmen organisiert werden, das noch im Herbst gegründet werden könnte, berichtete die französische Tageszeitung „Le Figaro“ am Dienstag. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin sowie die italienische Alitalia sollten mit einbezogen werden.
Air France wollte am Dienstag keinerlei Stellungnahme zu dem Bericht abgeben. Erste Gerüchte über einen mögliche Zusammenarbeit hatte es allerdings bereits vor Monaten gegeben.
Nach Angaben von „Le Figaro“ soll es die geplante Kooperation ermöglichen, den Luftverkehr zwischen Europa und dem Mittleren Osten gewinnbringender zu organisieren. Der Hauptsitz von Etihad liegt in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabische Emiraten. Im Zuge der Zusammenarbeit könnte aber auch Air France-KLM zugunsten von Air Berlin auf Verbindungen nach Osteuropa verzichten, schreibt das Blatt.
Der französisch-niederländische Konzern steht wegen der stark gestiegenen Treibstoffpreise und des harten Konkurrenzkampfes in der Branche seit längerem unter enormen Spardruck. Er verlor allein im vergangenen Jahr unter dem Strich mehr als 800 Millionen Euro. Air France-KLM ist zu 25 Prozent an Alitalia beteiligt, Etihad hingegen zu knapp 30 Prozent an Air Berlin. (dpa)