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Wirtschaftskrise bremst Chinas Wachstum stärker als erwartet

22.01.2009 17:09 Uhr
Wirtschaftskrise bremst Chinas Wachstum stärker als erwartet
Auch China trifft die globale Rezession (Bild: EyeWire)
© Foto: EyeWire

Chinas leidet stärker als erwartet unter der globalen Wirtschaftskrise: Das Wirtschaftswachstum im letzten Quartal des vergangenen Jahres sank auf 6,8 Prozent ab

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Peking. Chinas Wachstum leidet stärker als erwartet unter der globalen Wirtschaftskrise. In einer dramatischen Wende gegenüber 2007, als die chinesische Wirtschaft um 13 Prozent zulegte, bremste sich das Wachstum im letzten Quartal vergangenen Jahres auf 6,8 Prozent ab. Im Gesamtjahr wurden aber noch 9 Prozent erreicht, wie das nationale Statistikamt heute auf einer Pressekonferenz in Peking mitteilte. Das Wachstum in China ist damit auf den niedrigsten Stand seit 2001 gerutscht. Erstmals seit 2003 ist der Anstieg auch nicht mehr zweistellig. Experten rechnen in diesem Jahr nur noch mit einem Wachstum in China zwischen 5 und 7,5 Prozent. „Die internationale Finanzkrise verschärft sich und breitet sich aus, während die negativen Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft anhalten“, sagte Statistikchef Ma Jiantang. Der deutlich schwächere Konjunktur in der drittgrößten Volkswirtschaft der Erde dämpft die Hoffnungen, dass zumindest China angesichts der Krise in den USA, Europa und Japan der Weltwirtschaft noch auf die Sprünge helfen kann. Der fallende Bedarf der chinesischen Wirtschaft für Teile und Materialien trifft bereits spürbar Exportindustrien in anderen asiatische Volkswirtschaften wie Taiwan, Südkorea und Japan. Durch die Krise fielen in China die Importe im letzten Quartal sogar um 8,8 Prozent, während die Exporte nur noch um 4,3 Prozent zulegten. Das Handelsvolumen wuchs im Gesamtjahr immerhin noch um 17,8 Prozent auf 2561 Milliarden US-Dollar. Die Exporte stiegen um 17,2 Prozent auf 1428 Milliarden US-Dollar. Die Importe legten um 18,5 Prozent auf 1133 Milliarden US-Dollar zu. Der Handelsüberschuss wuchs damit um 32,8 Milliarden auf 295,5 Milliarden US-Dollar. Chinas Industrieproduktion stieg im ganzen Jahr um 12,9 Prozent. Das sind 5,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Im letzten Quartal verlangsamte sich der Zuwachs auf nur noch 6,4 Prozent - so wenig wie seit Beginn der Erhebungen 1994 nicht mehr. Millionen von Arbeitern haben bereits ihre Arbeit verloren. Rund ein Fünftel aller Wanderarbeiter, die zum Neujahrsfest am Wochenende in ihre Heimatdörfer heimkehren, seien von Fabrikschließungen oder der Einstellung der Produktion betroffen, schätzte das Statistikamt. Das berichtete Wachstum von 9 Prozent erscheint dem China-Ökonom Ben Simpfendorfer von der Royal Bank of Scotland noch «leicht übertrieben». Er hatte für das letzte Quartal statt der offizielle 6,8 Prozent nur einen Anstieg um 5,4 Prozent erwartet. Er bleibt unverändert bei seiner Prognose von 5 Prozent für 2009. Wie schwer es wird, die heimische Nachfrage zu stärken, zeigt der langsamere Anstieg der Einzelhandelsumsätze, die 2008 um 21,6 Prozent zulegten. „Das Verkaufswachstum wird in diesem Jahr weiter zurückgehen“, sagte Wang Xiaoguang vom Forschungsinstitut der Entwicklungs- und Reformkommission. Es könne „eine lange Zeit dauern“, bis das vier Billion Yuan (mehr als 400 Milliarden Euro) große Konjunkturprogramm der Regierung seine Wirkung zeige. Der geringere Zuwachs der Nachfrage ließ auch die Inflation fallen. Der Verbraucherpreisindex stieg im Dezember nur noch um 1,2 Prozent. Im Gesamtjahr wuchs der Index um 5,9 Prozent und lag damit deutlich unter den Werten noch zum Jahresanfang. (dpa)

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