Wirtschaft warnt vor Alleingang

NachrichtenWirtschaft warnt vor AlleingangDie Wirtschaft warnt vor einem Alleingang der EU beim Emissionshandel im Luftverkehr. Sie befürchtet Wettbewerbsverzerrungen.Berlin. Der geplante europäische Emissionshandel im Luftverkehr ruft in der deutschen Luftverkehrswirtschaft massive Kritik hervor. Stein des Anstoßes ist laut dem Deutschen Verkehrsforum, dass die EU es nicht geschafft hat, andere Länder zur Kooperation beim geplanten Emissionshandel im Luftverkehr zu bewegen. Demnach befürchten Fluggesellschaften und Flughäfen in Europa erhebliche Nachteile gegenüber der Konkurrenz vor allem aus den USA, China und den Golfstaaten. Christoph Franz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa, sagte beim parlamentarischen Abend des Verkehrsforums: „Ein europäischer Alleingang ist wettbewerbsverzerrend.“ Zweifelhaft sei auch die positive Auswirkung auf die CO2-Reduzierung. Das System könne unter diesen Umständen nicht 2012 an den Start gehen. Ähnlich äußerte sich Stefan Schulte, Vorstandschef des Flughafenbetreibers Fraport. Die parlamentarische Staatssekretärin des Umweltministeriums, Ursula Heinen-Esser, kündig-te an, die Bundesregierung werde streng auf die Wettbewerbsneutralität achten: „Vor einem rein innereuropäischen Emissionshandel im Luftverkehr warne ich.“ jkoDas Ziel des geplanten europäischen Emissionshandels ist die Reduzierung des CO2-Ausstoßes im FlugverkehrEuro Cargo Rail will finanziellins Gleichgewicht kommenEuro Cargo Rail (ECR), die französische Frachttochter der Deutschen Bahn, hofft nach einem Bericht der Pariser Les Echos, 2011 ins finanzielle Gleichgewicht zu kommen. Dieses Ziel hatte sie schon im Vorjahr nicht erreicht. ECR-Chef Alain Thauvette macht dafür vor allem den 22-Tage-Streik bei der Staatsbahn SNCF verantwortlich, der den eigenen Verkehr stark beeinträchtigt und dem Unternehmen Verluste in zweistelliger Millionenhöhe eingetragen habe. jbDie DB-Tochter will 2011 keine Verluste mehr einfahrenHeppner: Krise überstanden Die bei Paris ansässige und in Straßburg beheimatete, zu 100 Prozent familien-kontrollierte Transport- und Logistik-gruppe Heppner hat zum Ende letzten Jahres die „schwerste Gewerbekrise seit 1945“ (Vorstand Jean Schmidt) hinter sich gelassen und konnte schließlich mit einem Umsatzanstieg um 9,7 Prozent auf 523 Millionen Euro aufwarten. Das gab Schmidt kürzlich auf der Jahres-pressekonferenz bekannt. Damit sei jedoch das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. jbAsien-Europa-Tarife sinken im April um zehn ProzentDie durchschnittlichen „All in“-Tarife auf den Asien-Europa-Routen fielen laut Container Trades Statistics (CTS) im April um zehn Prozent. Gleichzeitig sanken die Raten auf den Routen in das westliche Mittelmeer und nach Nordafrika um 7,4 Prozent sowie ins östliche Mittelmeer und ins Schwarze Meer um neun Prozent. Die Abnahmen erklären laut der Londoner Containerisation International, warum viele Reedereien Geld verlieren. Im April erhöhte die dänische Reederei Maersk ihren Bunkerzuschlag um 135 US-Dollar (rund 92 Euro) pro TEU, im Mai um rund 140 Euro und im Juni um rund 170 Euro pro TEU. Seit August sinken auch die Tarife auf den westwärtsgehenden Routen, was mit der Auslieferung von Super-Post-panamax-Containerschiffen durch asiatische Werften erklärt werden kann. rupViele Reedereien verlieren derzeit GeldStuttgart 21: Bündnis will Gleise weiterbetreibenStuttgart. In die Diskussion um den Bahnhofsbau „Stuttgart 21“ hat sich unter dem Namen „Stuttgarter Netz AG“ ein Zusammenschluss von mittelständischen, privaten Eisenbahnen und Privatleuten aus der Eisenbahnbranche eingemischt.Dem Bündnis zufolge entstehen konkurrierenden Anbietern der Deutschen Bahn durch den Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs wirtschaftliche Nachteile. Künftig müssten Privatbahnen weit entfernte Abstellkapazitäten für Züge nutzen, da diese nach den Plänen der Bahn im Raum Stuttgart nur noch in reduziertem Maße vorhanden seien. Dieser Benachteiligung will das Bündnis entgegentreten, indem es versucht, einige Gleisanlagen des jetzigen bestehenden Stuttgarter Hauptbahnhofs, der Zuführungsstrecken, sowie Rangiergleise des Bahnhofsvorfeldes zum Weiterbetrieb zu übernehmen. Die Stuttgarter Netz AG betonte, mit ihrem Vorhaben richte sich das Bündnis nicht gegen den Bau des geplanten Tiefbahnhofs. jkoNachrichtenMaersk-Chef fordert KundenfreundlichkeitAntwerpen/Kopenhagen. Der Chef der dänischen Reederei Maersk Line, Eivind Kolding, hat anlässlich der TOC-Konferenz in Antwerpen die Schifffahrtsbranche dazu aufgerufen, über kundenunfreundliche Strukturen nachzudenken und sich den Veränderungen der Zeit zu stellen.Kolding kritisierte die mangelnde Pünktlichkeit der Reeder: „Nur jeder zweite Container ist pünktlich beim Empfänger.“ Es sei immer noch zu kompliziert für Kunden, mit den Reedern Geschäfte zu machen und die Schifffahrtsindustrie sei beim Thema Umweltschutz zu intransparent und verfolge keine gemeinsamen Ziele. In einem Manifest mit dem Titel „The New Normal“ nennt Maersk vor allem drei Themen, bei denen Handlungsbedarf besteht: die Pünktlichkeit der Containertransporte, die Kundenfreundlichkeit der Buchungsvorgänge und die Nachhaltigkeit der Schifffahrt. diwiLuftfahrt für BiokraftstoffeEin neu gegründetes Luftfahrt-Bündnis will die CO2-Emissionen halbieren. Ramsauer begrüßt den Zusammenschluss der Branche.Berlin. Führende deutsche Forschungseinrichtungen, Unternehmen aus der Luftfahrtbranche und Bioenergieproduzenten haben die „Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany“ (Aireg, übersetzt: Luftfahrtinitiative für erneuerbare Energien) gegründet. Der Zusammenschluss von 20 Unternehmen und Organisationen aus Deutschland will sich der Nachhaltigkeit verpflichten.Ziel sei es, bis zum Jahr 2050 die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2005 zu halbieren und ab 2020 ein CO2-neutrales Wachstum zu erreichen. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sagte bei der Gründungsfeier: „Auch der Verkehr muss seinen Teil leisten, unsere Klimaschutzziele zu erreichen.“ Dazu zähle auch die Luftverkehrsbranche. Weil Energieträger wie Wasserstoff oder Batterien für einen Einsatz in der Luftfahrt aber noch Jahrzehnte der Weiterentwicklung benötigen, liegt eine vielversprechende Übergangslösung laut Aireg in drop-in-fähigen Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Diese wiesen gleiche oder bessere Eigenschaften als fossiles Jet-A1 Kerosin auf und seien nahtlos in der bestehenden Luftfahrzeugflotte einsetzbar. nckVon links: Joachim Humbold (Air Berlin), Peter Ramsauer, Christoph Franz (Lufthansa)

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