Weitere Warnstreiks von Ver.di - Urabstimmung der Post-Beschäftigten steht bevor

24.04.2008 16:30 Uhr

Einen Tag vor der Urabstimmung hat die Gewerkschaft Ver.di ihre Warnstreiks im Tarifstreit bei der Deutschen Post fortgesetzt. Mehrere Tausend Brief- und Paketzusteller legten die Arbeit nieder, wie Ver.di am Donnerstag mitteilte.

Bonn/Berlin. In der Urabstimmung sollen die rund 100.000 Ver.di-Tarifbeschäftigten bei der Post über einen unbefristeten Ausstand entscheiden. Beide Parteien erklärten, an ihren Positionen habe sich nichts geändert. Die Post forderte die Beschäftigten auf, gegen den Streik zu stimmen. Es gehe auch darum, die „langfristige Zukunft des Unternehmens“ zu sichern. „Die unnachgiebige Haltung der Gewerkschaft treibt unsere Kunden in die Arme der Konkurrenz und gefährdet ihre Arbeitsplätze.“ Rund sechs Millionen Briefe und 200.000 Pakete seien nicht zugestellt worden, berichtete Ver.di. In etwa 250 Städten und Gemeinden in fast allen Regionen Deutschlands seien die Briefkästen leer geblieben. In Hamburg demonstrierten rund 200 Mitarbeiter für höhere Löhne. Während der Zeit der Urabstimmung in den nächsten Tagen sind laut Ver.di keine weiteren Warnstreiks geplant. Die Urabstimmung soll von Freitag bis Dienstag dauern, das Ergebnis soll am nächsten Mittwoch verkündet werden. Ein Streik könnte dann laut Ver.di am 2. Mai starten. Betroffen von den Tarif- Regelungen sind insgesamt rund 130.000 Beschäftigte. Für die rund 53.000 Beamten bei der Post gibt es keine Verhandlungen. Nach den gescheiterten Verhandlungen seien die Gewerkschaftsmitglieder bereit zu kämpfen, bis der Arbeitgeber ein substanziell anderes Angebot auf den Tisch lege, sagte die stellvertretende Ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Post-Sprecher Martin Dopychai bekräftigte, dass die Post ein gutes Angebot vorgelegt habe. „Wir fordern Ver.di auf, darauf einzugehen.“ Die Post bietet eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 30. Juni 2011 und die Steigerung der Löhne der Tarifbeschäftigten in den kommenden zwei Jahren um rund 5,5 Prozent an. Im Gegenzug sollen Arbeitszeiten verlängert werden. Die Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden hält Ver.di für nicht akzeptabel. Damit seien auch 12.500 Arbeitsplätze in Gefahr. Zudem fordert die Gewerkschaft für die Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate.

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