Hannover. Der Absatz sank nach Angaben vom Freitag um 4,9 Prozent auf 224.975 Einheiten. Der Umsatz hingegen stieg vor allem dank der verbesserten Ausstattung des Premium-Modells Multivan um 1,2 Prozent auf 4,55 Milliarden Euro. Der Auftragseingang in den ersten Monaten des Jahres 2004 sei zwar größer gewesen als im Vorjahr, sagte Vorstandschef Bernd Wiedemann in Hannover. „Das sagt aber noch nichts über das Gesamtergebnis des Jahres 2004 aus.“ Ein Großteil des Ergebnisrückgangs 2003 sei nach drei Modellwechseln und den damit verbundenen Umstrukturierungen in den Werken Hannover und dem polnischen Poznan vorhersehbar gewesen, fügte Wiedemann hinzu. „Gleichzeitig haben, wie in den Vorjahren, investitionsabhängige Kosten das Ergebnis stark belastet.“ Volkswagen Nutzfahrzeuge habe im vorigen Jahr 675 Millionen Euro in Sachanlagen, Investitionen, Struktur und Anlagen der Fabriken, aber auch in neue Prozesse investiert - eine Steigerung von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz des negativen Konjunkturverlaufs unterstrich Wiedemann seine Pläne, Absatz, Umsatz und Ergebnis bis 2007 auf Basis des Jahres 2000 deutlich zu steigern. Damals konnte VWN mehr als 300.000 Fahrzeuge absetzen und verdiente rund 250 Millionen Euro. Der vorhergesehene Ergebnisrückgang sei durch externe Faktoren verstärkt worden, erläuterte Wiedemann. „Die Wechselkurse des Euro zu den für uns wichtigen Währungen US-Dollar und Britisches Pfund haben sich für uns ungünstig entwickelt.“ Grund für den Absatzrückgang im Jahr 2003 ist nach Angaben von Wiedemann unter anderem der rückläufige Absatz des Caddy-Vorgängermodells. Die Produktion wurde bereits im Juli 2003 eingestellt. Im Vergleich zu 2002 ergab sich dadurch den Angaben nach ein Absatzminus von fast 33 Prozent auf 21.700 Einheiten. Weitere Absatzrückgänge waren eine Folge der Umstrukturierungen am Standort Poznan, wo die Produktion des Skoda zu Gunsten der Neuanläufe von Transporter und Caddy eingestellt wurde. Der Vorstandschef betonte, Volkswagen Nutzfahrzeuge halte trotz der weiterhin angespannten konjunkturellen Lage an seiner Modelloffensive fest. Eine deutliche Absatzsteigerung plant VWN vor allem mittels Transporter und Multivan sowie durch die Markteinführung des neuen Caddy. Bis 2006 sollen weitere Modelle wie der neue LT, der Microbus sowie eine neue LKW-Generation folgen. «Zudem haben wir aktuell entschieden, künftig zwei unserer Produkte in China zu fertigen», sagte Wiedemann. Anfang 2005 werde der neue Caddy in Changchun vom Band laufen. Ende 2005 soll in China die Produktion des T4 starten - die Vorläufergeneration des aktuellen Modells. Das Unternehmen stellte im Jahr 2003 am Standort Poznan rund 1500 neue Mitarbeiter ein - eine Steigerung von 9 Prozent. In Hannover blieb die Anzahl der Beschäftigten nahezu unverändert. Ende 2003 beschäftigte Volkswagen Nutzfahrzeuge insgesamt 20 561 Mitarbeiter.
VW-Nutzfahrzeuge mit schlechtestem operativen Ergebnis aller Zeiten
Schwache Konjunkturdaten und hohe Investitionen haben der VW-Tochter Nutzfahrzeuge (VWN) 2003 das schlechteste operative Ergebnis aller Zeiten beschert. Das operative Ergebnis brach von 164 Millionen Euro auf minus 233 Millionen Euro ein.