VW Amarok

VW Amarok Wolf im SchafspelzNichts weniger als der Maßstab der Pick-ups soll der VW Amarok sein. Dazu analysierten die Niedersachsen die Konkurrenz, machten ein Benchmarking und legten nach eigenen Angaben überall ein Schäufelchen drauf. Wie das Ergebnis aussieht, klärt ein VerkehrsRundschau- Test.Trotz oder wegen seiner erwartungsgemäß noch spärlichen Verbreitung – Pick-ups bleiben in Mitteleuropa Exoten – ist der Amarok immer noch ein Hingucker. Manche haben noch nie einen VW-Pick-up gesehen, andere fahren selbst ein Konkurrenzprodukt und die dritte Gruppe hat ihn selbst geordert, allerdings eher selten in der lammfrommen Basisversion, die zum Test antrat. Unter dem vermeintlichen Schafspelz steckt ein Wolf, der Hunger hat auf die Konkurrenz: Nicht weniger als den Maßstab der Ein-Tonnen-Klasse will man setzen, was gelang. Wenn auch weniger überragend als erwartet – denn gerade beim Pick-up, der in erster Linie in der zweiten und dritten Welt verkauft wird, muss auch bei VW scharf gerechnet werden. Wo auch VW sparen mussteDas hört man leider schon beim Schließen der Türen, die eher nach Blechdose als nach Panzertür klingen. Den leichten Portalen stehen solide Dichtungen und ein Luftstau gegenüber, weshalb man sie des Öfteren mehrmals zuwerfen muss. Innen riecht der Argentinier dann nicht so wertig wie die PKW oder der T5, außerdem sind die Stoffe geruchsempfindlich: Rauch kriegt man kaum noch aus den Polstern, die wie einige Asiaten mit dem typischen Waffelmuster aufwarten. Schmieriges oder Flüssiges hängt sich gern in die waffelartigen Vertiefungen. Die Kunststoffe fallen nicht so wertig aus wie bei T5 und Co, sind aber alle VW-typisch sauber gefügt und verarbeitet. Jetzt aber genug gemeckert: Schon auf den ersten Metern stellt der Amarok klar, dass zwei Liter Hubraum dank zweier Lader genug Kraft haben, auch schwere Lasten angemessen zu beschleunigen. Und das bei günstigem Verbrauch: Euro-5-konform, winterbereift bei kaltem Wetter, genügten ihm im Test gut 8,7 l/100 km, im Alltag genehmigte er sich um die zehn Liter/100 km. Zöge man witterungsbedingt einen Liter ab, unterböte er den im Sommer getesteten 178-PS-L200 um ein paar Tropfen, denn auch der knausert mittlerweile mit dem Sprit.Die Traktion kann beim VW per Taster über Allrad, Untersetzung und Differenzialsperre verbessert werden, lässt aber schon im 2WD-Modus kaum Wünsche offen, selbst unbeladen. Verschränkung, Böschungs- und Rampenwinkel entsprechen der Konkurrenz. Der Fahrkomfort zählt zum Bes-ten, was in der Klasse geboten wird. Auf der üppig dimensionierten Ladefläche, die leider auch eine üppige Gesamtbreite von 1,94 Metern bedingt, lässt sich die Fracht an vier kräftigen Ösen anschlagen, und im Euro-NCAP-Crashtest erreichte der VW vier Sterne, ein gutes Ergebnis für diese Gattung. Der Wolf im Schafspelz wird also sicher einige Konkurrenzschafe reißen. Ob einem das den vierstelligen Mehrpreis wert ist, muss jeder für sich entscheiden. ❙❚■ Gregor Soller Mit 163 PS tritt der Amarok kräftig an und punktet alsZuschalt-Allrad mit hoher GeländekompetenzSolides Zubehör: Laderaumauskleidung und nach vorn aufzurollende, dicht haltende PersenningSchmutzfangende „Waffelpolster“ wie bei der Fernost-Konkurrenz; klare, hochwertige Anzeigen, leider ohne Temperatur- und mit digitaler Tankanzeige; Allrad und Untersetzung per Taster (v. l.) Solide verarbeitetes Interieur mit nicht ganz so hochwertigen Materialien wie sonst bei VW üblichVW AmarokStarker Zug: Der Anhänger beeindruckt den Amarok kaum Applaus! Noch kein Testwagen ließ sich vom 1,5-Tonnen schweren Humbaur-Testtrailer so wenig aus dem Konzept bringen wie der Amarok: Gerade einmal 1,6 Liter mehr brauchte das aerodynamisch ungünstige Gespann auf der Testrunde, auf der 10,3 Liter/100 km fällig wurden. Trotz relativ langem Sechsten kann man den VW auf der Autobahn in dieser höchs-ten Stufe fahren, ohne permanent zurückschalten zu müssen. Auch die Anhängerschläge halten sich in engen Grenzen. Einzig der etwas ruppig regelnde Hillholder könnte das Anfahren noch feiner gestalten. Dank ESP und Gespannstabilisierung in Serie ist der Amarok als sicherer und sparsamer Zugwagen eine absolute Empfehlung! gsSparsam trotz ungünstiger AerodynamikAmarok als ZugfahrzeugVierzyl.-Diesel-Reihenmotor, CR-Direkteinspritzung, vier Vent. pro Zyl., Euro 5 DPF, Zahnriemen, Hubraum: 1968 cm3, Leist.: 163 PS (120 kW) bei 4000 U/min., max. Drehm.: 400 Nm bei 1500-2000 U/min. manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, Allradantrieb zuschaltbar, i=4,1, Geländeuntersetzung: 2,7 vo.: Einzelradaufh., Doppel-Querl., Stabi, Schraubenfed., Scheibenbr. innenbel., hi.: Starrachse, Trapezfedern, Trommelbremsen, Offroad-ABS (lässt min. block. d. Räder zu), ESP LxBxH: 5254x1944x1834, LxBxH Pritsche: 1515x1610x525 mm, Radst.: 3095 mm, B zw. Radk.: 1210 mm, Ladek.: 795 mm, Leerg.: 2160 kg, zul GG.: 2820 kg, Anhängel. gebr. (b. 12% Steig.): 2800 kg, Wendekreis: 12,9 m, 80-l-TankGeländewerte: Böschungswinkel vo./hi.: 28°/23,6°, Rampenwinkel: 23°, Wattiefe: 500 mm Beschleunigung (0-60/-80/-100km/h): 5,4/ 9,7/13,6 s Elastizität 60-80 km/h (5. Gang)/ 80-100 km/h (6. Gang): 7,5/7,9 s, Verbrauch Testrunde: 8,7 l, Verbrauch Anhängerrunde: 10,3 l, Verbrauch sonst (648 km gemischt): 10,2 lVW Amarok Doka: 25.920,- Serie: ABS, Front-Kopfairbags, Seitenairbags vo., ESP, Gespannstabil., sinnvolle Extras: Komfortpaket (ZV, el. FH und Außenspieg.) 785,- Differenzialsp. hi. 565,- Klima 1090,- Radio ab 225,- Anhängekpl. 252,- Unterfahrschutz Getr.,Tank 546,-, HD-Paket (3040 kg GG) ohne Mehrpreis VW-Standorte in D.: 661, Serviceintervalle: 40.000 km, 2 Jahre Gar., 3 J. Lack, 6 j. Durchr., Mobilität lebensl. (Wartung b. VW-Händler), Servicekosten klein: 81,- groß: 144,- Ersatzteilpreise: Ölfilt. 9,40 Kraftstofffilt. 26,35 Luftfilt.: 19,15 Pollenfilt.: 14,05 Keilriemen: 17,35 Zahnriemen: 66,90 Bremsscheibe: 66,70 Bremsbel. vo. 91,80 Bremstrommel 131,- Bremsbel. hi. 91,40 DPF 1140,- günstiger Verbrauch, Allradsystem, Komfort Kaufpreis, mäßig schließende Türen

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