Stuttgart/New York. DaimlerChrysler-Finanzchef Manfred Gentz hat unmittelbar vor der mit Spannung erwarteten Aufsichtsratssitzung des Autokonzerns in New York Spekulationen über einen Machtkampf im Vorstand und die Zukunft von Konzernchef Jürgen Schrempp zurückgewiesen. Zwar habe es interne Diskussionen über den überraschenden Rückzug bei Mitsubishi Motors (MMC) gegeben, räumte Gentz am Donnerstagnachmittag ein. Nun werde der Beschluss vom Vorstand aber von allen getragen. "Wenn wir eine Entscheidung haben, gehen wir gemeinsam vorwärts und diskutieren nicht mehr", sagte Gentz. Am Donnerstag hatte der Autokonzern auch die Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Zwar brach das Konzernergebnis wegen der Toll Collect-Belastungen um 33 Prozent auf 393 Millionen Euro ein. Dank eines unerwartet hohen Gewinns bei dem amerikanischen Sorgenkind Chrysler und guter Ergebnisse bei den Nutzfahrzeugen stieg der operative Gewinn des Konzerns um zehn Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Währungsbedingt ging der Umsatz leicht um drei Prozent auf 32,3 Milliarden Euro zurück. Die Erwartungen für das Gesamtjahr sind bei DaimlerChrysler positiv. Man erwarte eine Steigerung des operativen Gewinns im Vergleich zum Vorjahr (5,6 Mrd Euro), hieß es. Die Ergebnisauswirkungen aus der Beteiligung an MMC könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig eingeschätzt werden, sagte Gentz. Die Belastung werde jedoch deutlich geringer ausfallen, als es bei einer Beteiligung an der Kapitalerhöhung der Fall gewesen wäre, schrieb DaimlerChrysler. (dpa)
Vor Aufsichtsratssitzung: DaimlerChrysler-Finanzchef Gentz betont Gemeinsamkeit im Vorstand
Toll Collect belastet Konzernbilanz für erstes Quartal