Münster. In Nordrhein-Westfalen zeichnet sich eine Fusion der Verkehrsverbände ab. Die Gesamt-Delegiertenversammlung des Verbandes für das Verkehrsgewerbe Westfalen-Lippe (VVWL) hat heute auf ihrer Tagung in Münster einem entsprechenden Vorschlag ihrer Vorstände zugestimmt. Demnach sollen Fusionsverhandlungen mit den Schwesterorganisationen Verband Güterkraftverkehr und Logistik (VGL) Nordrhein und Verband Möbelspedition (VM) Nordrhein aufgenommen werden. Auf Vorstandsebene haben diese beiden Verbände bereits einstimmig grünes Licht für dieses Vorgehen gegeben. Nun müssen noch die Delegierten der beiden Nordrhein-Verbände diesem Schritt zustimmen. Mit einem Veto ist jedoch nicht zu rechnen. „Die drei Verbände haben zusammen 3000 Mitgliedsfirmen aus Logistik, Transport, Spedition, Möbelspedition und Entsorgung“, wies der Vorsitzende des VVWL, Hermann Grewer, auf die Schlagkraft der künftigen Organisation hin. Ziel und Auftrag dieser Beschlüsse ist die Bildung eines Gesamtverbandes für das Verkehrsgewerbe in Nordrhein-Westfalen, der alle Verbände der privaten Güterverkehrs- und Logistikwirtschaft vereinen soll. Daher soll auch dem Verband Spedition und Logistik (VSL) Nordrhein umgehend angeboten werden, unter bestimmten Voraussetzungen an der Fusion teilzunehmen. Welche das sind, teilte der VVWL nicht mit. Rüdiger Ostrowski, geschäftsführender Vorstand des VSL, zeigte sich überrascht über diese Entwicklung. Nach seinem letzten Kenntnisstand sind die Fusionsverhandlungen vor einem Jahr ins Stocken geraten. „Dass wir jetzt über die Presse von einem solchen Angebot an uns erfahren, diese Vorgehensweise finden wir bedenklich“, kritisierte Ostrowski gegenüber der VerkehrsRundschau das Verfahren. Generell sei eine engere Zusammenarbeit der Verbände zwar zu begrüßen. So lange jedoch dem VSL das Angebot nicht bekannt sei, könne er auch keine Aussage darüber machen, ob ein Beitritt des VSL denkbar ist. Als ersten Schritt auf dem Weg zur Fusion hat die Delegiertenversammlung des VVWL im Einvernehmen mit den Vorständen des VGL Nordrhein und des VM Nordrhein eine Satzungsänderung beschlossen. Danach soll der Verband „Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen“ heißen und das Verbandsgebiet das gesamte Bundesland Nordrhein-Westfalen umfassen. Sollte sich der VSL nicht zu einem Beitritt entschließen können, gäbe es somit zwei Verbände, die sich um das Klientel der Speditionen Konkurrenz machen würden. (cd)
Verkehrsverbände in Nordrhein-Westfalen leiten Fusion ein
Verband Spedition und Logistik (VSL) Nordrhein kritisiert Vorgehen - generell sei engere Zusammenarbeit der Verbände zu begrüßen