Oldenburg. Niedersachsens Häfen hatten dieses Jahr noch immer mit den Folgen der Wirtschaftskrise zu kämpfen. In den ersten drei Quartalen 2010 wurden insgesamt 34,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, meldete die Seaports of Niedersachsen GmbH. Das ist ein Rückgang von mehr als 17 Prozent zum Stand 2009. Im Krisenjahr 2009 war der Umschlag bereits im Vergleich zu 2008 um zehn Prozent auf 41,3 Millionen Tonnen eingebrochen. Dieser Trend hält seit zwei Jahren an, als insgesamt noch 62,3 Millionen Tonnen Güter in den Seehäfen bewegt wurden.
Die Verluste 2010 trafen einzelne Häfen wie Wilhelmshaven und Oldenburg besonders hart. Durch den fehlenden Umschlag flüssiger Massengüter wie Rohöl, Kraftstoffe und Heizöl wurde das Gesamtergebnis der Seehäfen Niedersachsens deutlich beeinträchtigt. Umschlageinbußen von 30 Prozent in Wilhelmshaven können die teils guten Ergebnisse in anderen Ladungssegmenten nicht ausgleichen. Hauptursache ist die Schließung einer in Wilhelmshaven ansässige Raffinerie im vergangenen Jahr. Dort wurden seit Jahresbeginn 19,2 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Im Vorjahr waren es noch 27,6 Millionen Tonnen von Januar bis September. Auch Oldenburg hat sich schwer getan: In den ersten drei Quartalen schlug der Hafen mit 80.600 Tonnen im Seeverkehr rund 31 Prozent weniger Ladung um als noch von Januar bis September 2009 (116.300 Tonnen). Nur der Binnenumschlag konnte konstant bei 596.800 Tonnen gehalten werden.
Doch trotz des schlechten Gesamtergebnisses verbuchen einige Seehäfen in Niedersachsen eine positive Entwicklung, insbesondere im Automobil- und Holzumschlag. Spitzenreiter ist Cuxhaven, dicht gefolgt von Emden. Mit einer Gesamtzulage von bis zu 27 Prozent gegenüber dem letzten Jahr verzeichnen die beiden Häfen ein deutliches Umsatzwachstum. Auch kleinere Häfen wie Leer, Papenburg, Stade, Nordenham und Brake konnten mit Ladungssegmenten wie Kohle oder Getreide stetige Umsatzsteigerungen verbuchen. (cbr)