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Trassenpreise für weniger Bahnlärm

02.04.2007 15:45 Uhr

Verkehrsminister Tiefensee und Bahnchef Mehdorn uneinig bei der angestrebten Verringerung des Bahnlärms

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Bingen. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Bahnchef Hartmut Mehdorn sind bei der angestrebten Verringerung des Bahnlärms uneins. Tiefensee sagte am Montag in Bingen, langfristig sollte es nicht ausgeschlossen sein, für laute Züge höhere und für leise Züge niedrigere Trassenpreise zu verlangen. Dies könne für Bahnunternehmen ein Anreiz zur Lärmverringerung mit neuer Technik sein. Auch der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) schloss sich dieser Forderung an. Mehdorn entgegnete hingegen: „Hier wird schon wieder der Amtsschimmel hochgehalten.“ Der Verwaltungsaufwand wäre zu hoch, für jeden Waggon einen Preis auszurechnen. Gleichwohl wolle sein Unternehmen selbst den Bahnlärm verringern. Der Bahnchef verwies in diesem Zusammenhang auf neue „Flüsterbremsen“ seines Unternehmens, die den Güterzuglärm etwa um die Hälfte verringerten. In den kommenden zehn Jahren sollten für etwa 600 Millionen Euro rund 135.000 Güterwaggons damit ausgerüstet werden. Diese neuen Kunststoff-Bremssohlen folgen dem Prinzip „Glattes Rad auf glatter Schiene“. Die herkömmlichen Grauguss-Bremssohlen rauen hingegen die Räder auf, beschädigen damit auch die Schienen und erzeugen so das typische laute Rattern. Um der Öffentlichkeit den Unterschied zu demonstrieren, organisierte die Deutsche Bahn am Montag in Bingen im besonders vom Bahnlärm geplagten Mittelrheintal eigens Sonderfahrten mit den beiden Bremssystemen. Die Bahn plädiert mit Blick auf die Finanzierung dafür, der Bund möge sein Bahnlärm-Sanierungsprogramm „auch für die Güterwagenumrüstung öffnen“. Dieses ist in diesem Jahr mit 100 Millionen Euro ausgestattet und soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Mehdorn wies darauf hin, dass die Bahn „nie ganz leise“ sein werde. Sie wolle zwar auch selbst mehr Lärmschutz. Dieser müsse aber in realistischen Schritten vorangetrieben werden. Neben Flüsterbremsen gehöre hierzu unter anderem auch das Schleifen von Gleisen sowie „passiver“ Schutz wie Schallwände und -fenster. (dpa/tz)

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