Frankfurt/Main. Die Bundesregierung hat sich erneut gegen die Einführung einer PKW-Maut ausgesprochen. Statt der Verbraucher müssten die Unternehmen für den Ausbau der Infrastruktur zahlen, sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) heute vor Beginn der Messe Automechanika (12.-17.9.) in Frankfurt. „Die LKW-Maut ist dazu nötig, die PKW-Maut nach wie vor nicht“. Autofahrer seien bereits genug belastet. In seiner Rede auf der Bundestagung des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) beurteilte Tiefensee die Aussichten der KFZ-Branche trotz der Erhöhung der Mehrwertsteuer im nächsten Jahr positiv. Aufgrund neuer Steuerrichtlinien würden viele Autofahrer ihre Wagen mit Rußpartikelfilter nachrüsten lassen. Die steigende Nachfrage werde einen Ausgleich bilden zur „vielgescholtenen Mehrwertsteuererhöhung und der damit vielleicht einhergehenden Konjunkturdelle, die von vielen prognostiziert und vielleicht auch herbeigeredet wird“. Die KFZ-Branche zeigte sich vor Messebeginn ebenfalls optimistisch. ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk sieht insbesondere im Servicebereich Wachstumschancen. „Im Reifenersatzgeschäft ist mittelfristig ein Wachstum von mindestens zehn Prozentpunkten auf 40 Prozent in den nächsten zwei Jahren realistisch.“ Kritisch sieht der Verband dagegen den wachsenden Preiskampf beim Neuwagenverkauf. Die „grassierende Rabattitis“ verderbe das Geschäft, warnte Präsident Robert Rademacher. Der ZDK vertritt 40.500 Meisterbetriebe in KFZ-Innungen sowie Landes- und Fabrikatsverbände. Am Dienstag beginnt in Frankfurt die Messe Automechanika, die als Leitmesse der Autozulieferindustrie gilt. Bis Sonntag werden rund 160.000 Fachbesucher aus 150 Ländern erwartet. 4658 Aussteller präsentieren sich auf 300.000 Quadratmetern. (dpa/tz)
Tiefensee spricht sich gegen PKW-Maut aus
Bundesverkehrsminister: Unternehmen und nicht Verbraucher müssen für den Ausbau der Infrastruktur zahlen