Lübeck. In der Frage des juristischen Eigentums am Gleisnetz könne bis Ende 2007 „alles geregelt sein“, sagte der Minister den „Lübecker Nachrichten“. Dann wolle auch der bundeseigene Konzern kapitalmarktfähig sein. „Theoretisch ist die Teilprivatisierung also 2008 möglich.“ Die Grundsatzentscheidung soll der Bundestag voraussichtlich im Oktober treffen. Zunächst war dies noch im September vorgesehen gewesen. Eine „wichtige Weichenstellung“ in der Frage des Netzes sei in der Koalition schon vorgenommen worden, sagte Tiefensee. „Der Transport auf der Schiene und der Betrieb des Schienennetzes bleiben zusammen.“ Umstritten ist zwischen Union und SPD aber noch, wie das juristische Eigentum am Netz geregelt wird. Erwogen werden zwei Modelle: Entweder die Bahn behält das Netz, der Bund bekommt aber eine Rückholoption zu einem bestimmten Zeitpunkt. Oder das Netz-Eigentum wird an den Bund übertragen, und die Bahn bekommt ein Bewirtschaftungsrecht. Verbände und Teile der Politik fordern eine Abtrennung des Netzes, um mehr Wettbewerb auf der Schiene zu erreichen. Bahnchef Hartmut Mehdorn lehnt dies ab. Tiefensee sagte, er rechne bei der Teilprivatisierung des letzten großen Staatsunternehmens mit einem Erlös von sechs bis acht Milliarden Euro.
Tiefensee: Bahn-Börsengang weiterhin schon 2008 möglich
Verkehrsminister Tiefensee (SPD) hält einen Börsengang der Bahn weiterhin schon im übernächsten Jahr für realistisch. Sechs bis acht Milliarden Euro erlös erwartet.