In Bonn kennt sie jedes Kind – die dunkelblauen LKW der Firma Haribo. Zum Großteil blau könnte demnächst auch die Ladung der Lastzüge sein: Denn der Süßwarenhersteller denkt darüber nach, Goldbären & Co. in Zukunft auf den blauen Mietpaletten des Anbieters Chep zu transportieren – statt wie bisher auf klassischen Europaletten. Oliver Wittig, Leiter Zentrale Logistik bei Haribo, begründet den Schritt so: „Die Qualität im weißen Pool verschlechtert sich.“ Kunden aus dem Handel beschwerten sich zunehmend über beschädigte Ladungsträger, so Wittig.
Mit seinen Überlegungen ist der Gummibärenhersteller nicht allein: Immer mehr Firmen schauen sich derzeit nach Alternativen zum so genannten weißen Pool um, dem größten Palettentauschsystem in Europa. Es funktioniert seit Jahrzehnten nach einem einfachen Prinzip: Wer Ware auf einer Palette anliefert, kann beim Empfänger einen leeren Ladungsträger mitnehmen oder einen Palettenschein. 350 Millionen Holzquader mit dem „EUR“- und „EPAL“-Einbrand zirkulieren derzeit in Europa – mehr als je zuvor.
Im Jahr 2007 wurden allein in Deutschland 23 Millionen neue Europaletten produziert, ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Von einer Krise kann also nicht die Rede sein“, betont Thomas Ulitzsch, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Paletten (GPAL). Er verweist darauf, dass seine Organisation so viele Qualitätskontrollen durchführt wie nie zuvor.
Dennoch berichten Praktiker zunehmend von Mängeln: gebrochenen Latten, abgesplittertem Holz, herausragenden Nägeln. Haribo-Logistiker Wittig hat dafür eine ganz einfache Erklärung: „Die Paletten sind länger im Umlauf.“ Angesichts steigender Transportkosten sparten die Verlader und Frachtführer zunehmend bei den Ladungsträgern, beobachtet Wittig.
Den kompletten Hintergrundbericht zum Für und Wider des Europalettenpools – Kritikern und Befürwortern – sowie Alternativen zum Tauschsystem finden Sie in der aktuellen Juli/August-Ausgabe (7-8/08) des Fach- und Wirtschaftsmagazins
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