Tempo 80 spaltet Transportgewerbe

Die VerkehrsRundschau ist Mitglied der Jury Van Of The YearDie VerkehrsRundschau ist Unterzeichner der Europäischen Charta für die StraßenverkehrssicherheitTempo 80 spaltet Transportgewerbe Kontroverse Diskussion: „Ich stelle meinen Tempomat auf exakt 80 km/h ein. Das ist absolut geil, weil das ein total stressfreies Fahren gibt“, schreibt uns LKW-Fahrer Jürgen Auth. „Was für ein unsinniger Vorschlag. Da kriecht dann ein LKW mit Tempo 79 an einem anderen mit Tempo 77 vorbei, oder was?“, empört sich VerkehrsRundschau-Leser Thomas Müller. Die Meinungen zur aktuellen Diskussion zum Tempolimit für LKW sind vielfältig. Sie reichen von elektronischer Drosselung auf 80 km/h in ganz Europa bis zur Anhebung auf 100 km/h. Die Vorschläge spalten sowohl die Leserschaft der VerkehrsRundschau, die Vertreter des Speditionsgewerbes als auch die Reihen der Politik (siehe Seite 16). Richtig ist, dass eine europaweite Drosselung der LKW-Geschwindigkeit auf 80 km/h die Sicherheit im Verkehr erhöht, die Emissionen des Güterverkehrs mindert und die Betriebskosten eines jeden Fuhrparkbetreibers senkt (siehe Seite 61). Damit spricht rational nichts gegen diese Idee, die – da sie aus dem Transportgewerbe selbst stammt – sogar noch das Image der LKW-Spediteure in der Öffentlichkeit aufpoliert. Vorteilhaft und gerecht ist dieser Vorschlag aber nur, wenn er europaweit einheitlich umgesetzt wird. Aber genau an dieser Realität wird die ganze Sache wohl auch scheitern. Nicht zuletzt die deutsche Politik meidet dieses Thema, da sie fürchtet, im Zuge dieser Diskussion auch ein PKW-Tempolimit aus Brüssel diktiert zu bekommen. Das würde beim Wahlvolk nicht ankommen. Solange sich die EU-Staaten aber hier nicht einigen können, ist es am besten, das faktische Tempolimit für LKW von knapp 90 km/h auf deutschen Autobahnen (80 km/h + zehn Prozent polizeiliche Toleranz) beizubehalten und damit auch die elektronische Drosselung unverändert zu lassen. ❙❚■ Andre Kranke stellv. Chefredakteur

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