Tauziehen um Umzugspläne der Bahn geht weiter

28.11.2005 16:25 Uhr

Das Tauziehen um die Umzugspläne der Deutschen Bahn von Berlin nach Hamburg dauert an. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich am Dienstag im Kabinett über das Vorhaben der Bahn informieren lassen, wie Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Montag in Berlin sagte.

Berlin/Hamburg. Davon sei alles Weitere abhängig. Die Gewerkschaft Transnet zeigte sich grundsätzlich offen für eine Verlegung des Konzernsitzes. Der Berliner Senat bekräftigte dagegen seine Kritik. Neben der Bahn meldete derweil auch der private Konkurrent Connex Interesse an einer Beteiligung an der Hamburger Hochbahn an. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) wollte sich noch am Montag mit Bahnchef Hartmut Mehdorn treffen, um sich für seinen Bericht im Kabinett ausführlicher unterrichten zu lassen. Der Minister habe erstmals Mitte vergangener Woche von den Plänen erfahren, sagte sein Sprecher. Inwiefern Merkel selbst vor dem öffentlichen Bekanntwerden der Pläne am vergangenen Freitag informiert worden ist, ließ ihr Sprecher offen. Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hatte am Freitag erklärt, Merkel sei bereits unterrichtet. Die Bahn verhandelt über eine stufenweise Beteiligung an der mehrheitlich landeseigenen Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA), einem der wichtigsten Umschlagbetriebe im größten deutschen Seehafen. Daneben geht es um einen Einstieg bei der Hamburger Hochbahn, die U-Bahnen und Busse betreibt. In diesem Zusammenhang steht auch eine mögliche Verlegung "zentraler Funktionen" der Bahn von Berlin nach Hamburg zur Debatte. Damit könnten bis zu 1000 Arbeitsplätze verbunden sein. Nach Informationen des "Tagesspiegels" würde sich die Bahn laut dem Entwurf einer Vereinbarung auf Investitionen von einer halben Milliarde Euro in Hamburg verpflichten. Das Geld solle auch in den Bau einer neuen Zentrale fließen. Die Bahn machte am Montag keine weiteren Angaben. Der private Verkehrsanbieter Connex meldete derweil grundsätzlich Interesse an einem Erwerb der Hamburger Hochbahn an und forderte ein transparentes Bieterverfahren. In einem solchen Verfahren würde sich Connex sicherlich die Hochbahn näher ansehen, sagte ein Sprecher. Für die Steuerzahler ergebe ein Bieterverfahren zudem meist einen höheren Erlös.

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