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Tankstellen: Versorgung mit Super-Plus-Benzin in Gefahr

01.03.2011 14:27 Uhr
Tankstellen: Versorgung mit Super-Plus-Benzin in Gefahr
Viele Verkehrsteilnehmer greifen noch ungern zum neuen E10-Kraftstoff
© Foto: Clemens Bilan/dapd

Der neue Bio-Kraftstoff E10 sorgt für Probleme / Vorräte an den Tankstellen sind häufig schon aufgebraucht

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Berlin/Bonn. Beim herkömmlichen Super-Plus-Benzin drohen aus Sicht der Tankstellen-Verbände massive Engpässe. Grund ist die Absatzkrise beim neuen Bio-Super E10. An vielen der bundesweit knapp 15.000 Tankstellen sind die Versorgungsprobleme bereits zu spüren oder die Tanks für die verbliebene E10-Alternative sogar schon leer, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa bei den großen deutschen Tankstellen-Verbänden am Dienstag ergab. Hintergrund ist, dass herkömmliches Super schrittweise durch das neue E10 ersetzt wird. Als Alternative steht dann nur noch Super Plus (98 Oktan) zur Verfügung.

Anders als erwartet und gewünscht ist E10 noch immer ein Ladenhüter - die Nachfrage nach Super Plus zieht gleichzeitig stark an. "Es wird eng", sagte der Geschäftsführer im Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG), Jürgen Ziegner. Seine Organisation vertritt eigenen Angaben zufolge etwa ein Drittel der deutschen Tankstellen. Den Trend bestätigten der Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche (BTG) und der Tankstellenverband Deutschland.

ZTG-Chef Ziegner sieht nur einen Ausweg aus der Misere: Entweder stellten die Autofahrer ihr Tankverhalten um und griffen an den Zapfsäulen wie vorgesehen zum neuen E10 - oder die Tankstellen müssten die Alternative, das herkömmliche Super-Benzin, aus dem Ausland zukaufen. Letzteres würde die E10-Alternative Super noch teurer machen.

Etwa 90 Prozent der Benziner-Autos dürfen das neue E10 tanken. Dem Sprit sind bis zu zehn Prozent Bioethanol beigemischt, das etwa aus Weizen, Rüben oder Mais gewonnen wird. Der Bio-Anteil ist gesetzlich vorgeschrieben und soll helfen, den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) zu verringern. Doch sieben von zehn Autofahrern meiden nach Branchenangaben das E10, obwohl sie es tanken dürften.

Als Alternative produzieren die Raffinerien derzeit in der Regel nur noch Super Plus mit 98 Oktan, was einige Cent teurer als E10 ist.

Das frühere Super-Benzin (95 Oktan) fällt aus Produktionsgründen weg, deshalb wird es laut Branche absehbar vom deutschen Markt verschwinden. Wer den neuen Bio-Sprit meidet, erhöht also den Engpass bei Super Plus. (dpa)

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