Bülach/Schweiz. Nach fast zweimonatiger Verhandlung ist in Bülach bei Zürich am Freitag das Verfahren um die Pleite der Schweizer Luftgesellschaft Swissair zu Ende gegangen. Die Urteile im Strafprozess um die größte Unternehmensinsolvenz der Schweizer Wirtschaftsgeschichte werden Ende Mai oder im Juni erwartet. Seit dem 16. Januar hatten drei Richter am Bezirksgericht Bülach 19 Führungskräfte des Unternehmens verhört. Am Prozess waren außerdem vier Staatsanwälte, sowie 19 Verteidiger beteiligt. Der Untergang der Swissair-Gruppe im Oktober 2001 hatte die Schweiz schockiert. Entsprechend groß war das Interesse der Schweizer Öffentlichkeit. Die meisten Anklagepunkte werden dem letzten Swissair-Chef Mario Corti vorgeworfen: Unter anderem „ungetreue Geschäftsbesorgung“, Misswirtschaft, unwahre Angaben und Gläubigerbevorzugung. Die Staatsanwaltschaft verlangte für ihn 28 Monate Gefängnis, davon sechs Monate ohne Bewährung sowie eine Millionen-Geldstrafe. Um ähnliche Delikte geht es auch in den anderen Fällen. Die Verteidiger forderten durchweg Freisprüche für ihre Mandanten, die sich alle als „nicht schuldig“ bezeichneten. (dpa)
Swissair-Prozess beendet
Größte Unternehmensinsolvenz der Schweizer Wirtschaftsgeschichte: Urteil Mitte des Jahres