Streik in Ungarn und Rumänien

Streik in Ungarn und Rumänien In Ungarn und Rumänien haben zahlreiche Eisenbahner vergangene Woche gestreikt und den Zugverkehr in mehreren Städten lahmgelegt. In Ungarn hatte die Freie Gewerkschaft der Bahnarbeiter zu einem unbefristeten Streik aufgerufen, nachdem die Regierung Lohnforderungen nicht erfüllt hat. Zehn Prozent mehr Lohn sowie Prämien werden für Teile der Belegschaft gefordert. Ähnliche Situation: Nachdem in Rumänien Tarifverhandlungen mit der Regierung gescheitert waren, legten Eisenbahner spontan ihre Arbeit nieder – ohne Aufruf der Gewerkschaft. Sie fordern zwölf Prozent mehr Lohn, die Regierung hatte eine Erhöhung von acht Prozent angeboten. dpa/szsFret SNCF: Verlust auch für 2008Die SNCF geht für 2008 von einem ähnlich hohen Minus im Bahnfrachtbereich wie im vergangenen Jahr aus. Laut Medienberichten hat die französische Staatsbahn in ihrem Haushaltsentwurf einen Verlust von 213 Millionen Euro einkalkuliert. Der Entwurf wird Mitte Februar offiziell veröffentlicht. Der Vorjahresverlust im operativen Geschäft des Bahnfrachtbereichs bezifferte sich voraussichtlich auf 241 Millionen Euro. Die Bahnstreiks im Herbst haben 75 Millionen Euro gekostet. Ohne sie wäre der Umsatz um vier Prozent gestiegen. Für 2008 wird ein Umsatzwachstum von 1,3 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro veranschlagt. Zugmaschine mit zweistelligen Zuwachsraten werde der Kombinierte Verkehr sein. Im Gegensatz dazu rechnet die Gruppe insgesamt mit einer deutlichen Gewinnverbesserung für 2008. Sie peilt ein Plus von 32 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro an. Der Umsatz solle um sieben Prozent auf 25,6 Milliarden Euro klettern. jbEinigung mit BeigeschmackDer Kompromiss zwischen GDL und DB ist gefunden, doch alle Probleme sind noch nicht gelöst: Der Konsens mit den anderen Gewerkschaften fehlt.Berlin. Ungeachtet der Einigung der Deutschen Bahn mit der Lokführergewerkschaft GDL auf mehr Geld und weniger Arbeitszeit bleiben noch mehrere Probleme bei den Tarifverhandlungen offen. Eines davon, zu dem der Konsens mit den beiden anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA nötig ist, ist die Vereinbarung über die Kooperation der Arbeitnehmerorganisationen, wie die DB deutlich machte. "Nachhaltig und langfristig" müsse die Zusammenarbeit der Gewerkschaften sein, betonte Bahn-Personalchefin Margret Suckale. Sie will je einen eigenen Vertrag mit der GDL und der Tarifgemeinschaft Transnet/GDBA schließen. Diese sollen inhaltsgleich sein und den Status von Tarifverträgen haben. Dagegen erklärte GDL-Chef Manfred Schell: "Wir haben mit den anderen Gewerkschaften im Moment nichts abzustimmen." Dagegen stehen Transnet und GDBA auf dem Standpunkt, ohne dieses Abkommen könne der eigenständige Tarifvertrag über die bis zu elfprozentigen Erhöhungen für die Lokführer nicht unterzeichnet werden. jökLa Rochelle im AufwindDer jüngste der französischen Seehäfen, der Port autonome La Rochelle (PARL) am Atlantik, konnte im letzten Jahr den Umschlag um 3,32 Prozent auf 7,6 Millionen Tonnen und damit in zwei Jahren um zehn Prozent erhöhen. Die Aufbauphase ist laut Medienberichten in La Rochelle inzwischen abgeschlossen. Die Zeichen stehen nun auf beschleunigte Expansion. Der französische Atlantikhafen rechnet damit, die zehn Millionen-Tonnen-Marke 2013 zu erreichen – davon zwei Millionen Tonnen durch den weiteren Bau neuer Terminals. Allein die international tätige Logistikgruppe SDV (Bolloré) will den Umschlag im Containerhafen von momentan 5000 bis 2013 auf 25.000 Standardcontainer (TEU) erhöhen. In La Rochelle mangelt es allerdings für die ehrgeizigen Expansionspläne an genügend Baufläche. jbOrientierung im AuslandIm Rahmen eines Fachseminars an der französischen Elite-Hochschule für Bauwesen haben sich führende Repräsentanten des französischen staatlichen Bahnsektors über ausländische Bahnfracht-Modelle informiert. Vorgestellt wurden die des US-Anbieters Norfolk Southern, der Rail Freight Group (England), der Hupac (Schweiz) sowie von Railion Deutschland. In der Abschlussdiskussion unter den französischen Vertretern erklärte Luc Nadal für Fret SNCF, dass die Liberalisierung für Frankreich die Weichen nunmehr eindeutig in Richtung Europa gestellt habe. Die Gewerkschaften stünden mit ihrem Nein zur inzwischen eingeleiteten Strukturreform im Bahnfrachtbereich auf verlorenem Posten, sagte der stellvertretende Generaldirektor. Wenn sich die Gewerkschaften nicht auf die Liberalisierung einstellten, würden die Kunden schlicht zur privaten Konkurrenz wechseln. Es sei nicht mehr möglich, die alten Gegebenheiten wiederherzustellen. jb Kündigung wegen SicherheitsrisikosDie Deutsche Bahn hält ihre fristlose Kündigung gegen einen Lokführer aufrecht, der beim Streik einen leeren Intercity auf eingleisiger Strecke stehen gelassen hatte. Dies teilte der stellvertretende Landesvorsitzende der GDL in Nordrhein-Westfalen, Olaf Schulz-Arimond, in Düsseldorf mit. Im Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und Lokführergewerkschaft GDL hatte der Lokführer Anfang Juli in Nordrhein-Westfalen seinen Zug auf der Strecke abgestellt. Die Deutsche Bahn wirft ihm nach früheren Angaben vor, gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen zu haben. dpaInterporto für die Parmalat-Gruppe eröffnetJesi. Der italienische Interporto Marken/Jesi hat seinen Betrieb aufgenommen. Dank eines Vertrags mit dem Konsortium "Autotrasportatori Marchigiani" (CAM) konnte der Interporto früher als geplant eröffnet werden. Der CAM gehören etwa 50 kleinere Transportunternehmen mit rund 80 LKW an. Mithilfe des Konsortiums soll der Interporto das Verteilerzentrum für Lebensmittel der Parmalat-Gruppe werden. Der Betrieb funktioniert im Moment noch eingeschränkt. Die Lagerhallen auf dem 5000 Quadratmeter großen Gelände sind fertig gestellt, der Eisenbahnanschluss hingegen noch nicht. rpEinheitlicher europäischer LuftraumBrüssel. Die EU-Kommission will noch vor der Sommerpause ein zweites Aktionspaket für den einheitlichen europäischen Luftraum vorschlagen. So die Ankündigung von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot. Die Dringlichkeit werde untermauert durch eine Untersuchung zur Situation im Flugverkehr der Gemeinschaft. Danach werden Routen von Flügen durch administrative Hindernisse und störende Sachverhalte wie mangelnde Flughafenkapazitäten im Schnitt etwa vierzig Prozent länger als die kürzestmöglichen Direktverbindungen. Hinzu kämen unterschiedliche Länderregelungen zur Flugsicherung und Luftraumkontrolle, die zu den gravierendsten Hindernissen für einen sicheren und reibungslosen Flugverkehr gehören. Deshalb müsse das Eurocontrol-System zügig reformiert werden, sagte Barrot. Ihm zufolge sind acht weiträumige Luftkorridore ge-plant, um die Kleinstaaterei am Himmel zu beenden. Das könnte jährlich eine Verringerung der Emissionen um 48 Millionen Tonnen CO2 und für die Airlines einen Kostenabbau von zwei Milliarden Euro bedeuten. dw

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