Nach der Verhaftung des niederösterreichischen Frächters Karl Kralowetz im Januar geriet auch das Salzburger Transportunternehmen Augustin in den Verdacht dubioser Beschäftigungspraxis. Nun haben Arbeiterkammer und Gewerkschaft Strafanzeige gegen dieses Unternehmen erstattet. Konkret wendet sich die Anzeige gegen die Praxis der Firma Augustin, "stille Gesellschafter" als Fahrer zu beschäftigen. Laut Arbeiterkammer handelt es sich dabei um ein Umgehungsgeschäft, da die "Gesellschafter" Augustin-Lkw mieten und im Auftrag des Transportunternehmens unterwegs sind. Von Selbstständigkeit könne daher keine Rede sein. Dieses Modell verstoße gegen sozialrechtliche Vorschriften, und die Fahrer müssten sich mit einem Netto-Stundenlohn unter einem Euro begnügen. Außerdem hätten die "Miteigentümer" keine Gewerbeberechtigung. Firmenchef Karl Augustin glaubt nicht an die Zuständigkeit österreichischer Behörden in dieser Frage, da das Gesellschaftermodell nur in Deutschland verwendet wurde. Die Arbeiterkammer kontert, dass es sich bei der Augustin-Niederlassung in Freilassing um eine Briefkastenfirma handle, während das operative Geschäft tatsächlich über Salzburg abgewickelt werde. (vr/rv)
Strafanzeige gegen österreichischen Spediteur Augustin
Vorwurf: Stille Gesellschafter als Fahrer beschäftigt