Startklar für Extremes

Dass Iveco seinen neuen T-Way für gröbste Einsätze entwickelt hat, fällt schon beim ersten Blick auf den robusten 8x4-Kipper auf: großzügige Böschungswinkel von 30 Grad, zudem hat der Schutz sensibler Komponenten klar Vorrang. Beispielsweise verstecken sich die LED-Scheinwerfer hinter schützenden Gittern und unter der Stahlstoßstange lugt eine solide Prallplatte aus Stahl hervor, die Motorkühler und Ölwanne schützt. Ebenso stabil ist der einrahmende Bügel, der abgeklappt für einen guten Aufstieg zur Frontscheibe sorgt. Nicht sichtbar sind die weiteren Verbesserungen, die Iveco in den T-Way einfließen ließ. Vom Vorgänger "Trakker" stammt zwar noch der hochfeste, zehn Millimeter starke Leiterrahmen, der in Sachen Verwindungsfähigkeit Maßstäbe setzen soll. Neu hinzu kamen aber Komponenten wie die neue Heavy-Duty-Hinterachsaufhängung, die bezogen auf die des Vorgängers 325 Kilo leichter bauen soll und aus einem zentralen Gussteil mit einem integrierten Querträger besteht. Im Vergleich zum Hinterachstandem des Trakker kommt im neuen System ein synthetisches Öl zum Einsatz, wodurch sich das Wartungsintervall auf 400.000 Kilometer beziehungsweise fünf Jahre erhöht. Neu sind ebenfalls die Scheibenbremsen an den mit Planetengetrieben ausgestatteten Hinterachsen, ebenso die Bremssättel, die den Bremsweg laut Iveco um bis zu drei Meter verbessern. Für eine erhöhte Geländegängigkeit mit einer größeren Bodenfreiheit, einen besseren Böschungswinkel und einen kurzen Rahmenüberhang sorgt die neue Luftfederung. Diese hat Stahlkolben und eine stärkere Federaufhängung. Einige Elemente vom S-Way geerbt Doch genug der Theorie, jetzt wollen wir die Qualitäten des Neuen im Einsatz testen. Der Einstieg ist baugerecht, die erste Stufe fällt schmal aus, ist aber beweglich, ein wichtiges Attribut für den rauen Einsatz abseits befestigter Wege. Aber auch die Moderne hält Einzug im T-Way mit einigen bereits von den Iveco-Fernverkehrsmodellen her bekannten Elementen wie der Frontklappe, den Seitenspiegeln und den formschönen voll integrierten Scheinwerfern. Abgerundet wird das Design mit durchgehenden Seitenscheiben und einer aerodynamischeren A-Säulen-Verkleidung, die den Luftstrom um das Fahrerhaus verbessern und der Verschmutzung der Seitenfenster vorbeugen soll. Nicht gedacht hat man allerdings an Spritzschutzmatten in den Kotflügeln, sie fehlen beim T-Way. Das beim Testfahrzeug verbaute "Active-Day"-Fahrerhaus zeigt sich aufgeräumt, die Ergonomie passt auf Anhieb und stammt weitgehend vom Fernverkehrsmodell S-Way, verzichtet aber auf Modernitäten wie digitale Instrumente und setzt überraschenderweise auch noch auf eine herkömmliche Feststellbremse. Dafür liegt das neu konzipierte Multifunktionslenkrad trotz seiner Größe gut in der Hand, verdeckt allerdings den Drehschalter für die Quersperren der Hinterachse. Während der kurzen Fahrt im Steinbruch zeigte sich, dass der T-Way im Gelände seine Sache gut macht. Unter der Kabine arbeitet hier der bekannte Cursor-13-Reihensechszylinder in seiner stärksten Form mit 510 PS. Besonders die Anfahrstärke gefällt im Gelände, die von der Kraft der 2300 Newtonmeter Drehmoment bei niedrigen 900 Touren herrührt. Alexa hilft bei der Bedienung des T-Way Angesichts dieser Power muss das Hi-Tronix-Getriebe mit seinen 16 Fahrstufen keine Schwerarbeit leisten, weiß aber im Gelände zu gefallen. Dafür sorgen auch elektrische Helfer wie die Hill-Holder-Funktion, der Freischaukel-Modus zur Wiederherstellung der Traktion und der sogenannte "Creep-Mode" für extrem niedrige Geschwindigkeiten im Standgas. Im T-Way verändert sich darüber hinaus die Art, wie der Fahrer mit seinem Fahrzeug interagiert. Mit dem einzigartigen Sprachassistenten "Driver-Pal", neuen fortschrittlichen Funktionen und vernetzten Diensten soll sich der Arbeitstag im Fahrzeug einfacher und produktiver gestalten. Driver-Pal ermöglicht dem Fahrer die Interaktion mit dem Fahrzeug, seinen Steuersystemen, dem Iveco Control Room und allen Flottenmanagement-Funktionen per Sprachbefehl über Amazon-Alexa. Über "My-Iveco-Skill" kann er die Bedienelemente im Fahrerhaus aktivieren, das Infotainment samt Navigationssystem zur Routenplanung verwenden und den Zustand des Fahrzeugs sowie die Fahrstilbewertung überprüfen. Der Iveco Driver Pal bringt die Fahrer über den My-Community-Skill auch in Kontakt mit der Fahrer-Community und ermöglicht den Austausch von Nachrichten mit anderen Fahrern auf ihrer Route oder in der Nähe ihres Ziels. Ganz egal, ob man sich aktuell auf festen Straßen befindet oder der T-Way gerade anspruchsvollstes Gelände unter seine zwölf Räder nimmt! Mehr zum Thema finden Sie unter #Baufahrzeuge www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Der neue T-Way dürfte sich für viele Einsätze auf deutschen Straßen als überdimensioniert erweisen. In solchen Fällen empfehlen sich die "abgespeckteren" Baumodelle "X-Way", die im wechselnden Einsatz zwischen Straße und Grube einen guten Kompromiss bieten. Technische Daten Motor Sechszylinder-Reihenmotor (Cursor 13), Common-Rail-Einspritzung, EVGT-Turbolader,Ladeluftkühlung, vier Ventile pro Zylinder,Euro 6d mit SCR-Only und PartikelfilterHubraum: 12.900 cm³; Leistung: 510 PS(375 kW) bei 1560–1900/min; max. Drehmoment: 2300 Nm bei 900–1560/min Getriebe und Übersetzung automatisiertes Schaltgetriebe, (ZF „Hi-Tronix“ 16TX2641), synchronisiertes Dreigang-Grundgetriebe, 16 Vorwärtsgänge, 2 Rückwärtsgänge, Hinterachsübersetzung (Testfahrzeug): i = 3,79

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