Bei den Spediteuren gebe es Befürchtungen, einen Auftrag bei Daimler oder der Telekom zu verlieren, sagte Andrea Marongiu vom Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg den Stuttgarter Nachrichten. "Uns sind die Firmen reihenweise weggebrochen", sagt Marongiu. Einen Musterprozess gegen einen Hauptkunden wolle keiner führen. Auch beim Bundesverband mit rund 4000 Mitgliedern konnte sich kein Spediteur zu einer Klage wegen wiederholter Reparaturen an den defekten Erfassungsgeräten (On-Board-Units) entschließen. Allein der Einbau der fehlerhaften Mautboxen, die von den Speditionen bezahlt werden müssen, beläuft sich laut Bundesverband auf 40 Millionen Euro. Hinzu kommen die Verluste, die den Firmen durch zusätzliche Werkstattzeiten ihrer Lkw entstanden sind, weil die defekten Geräte wieder ausgebaut wurden. Als offiziellen Grund nennen die Spediteure, dass sich ein Prozess hinziehen könne und dass den Belastungen durch die defekten Mautgeräte auch Entlastungen durch die abgeschaffte Autobahnvignette gegenüberstünden.
Spediteure schrecken vor Klage gegen Toll Collect zurück
Wie die Tageszeitung "Stuttgarter Nachrichten" berichtet findet sich bundesweit kein Spediteur, der bereit ist, den Mautbetreiber Toll Collect auf Schadenersatz zu verklagen.