Sparsamer Automat

Sparsamer AutomatDie VR wollte es genau wissen: Fährt der Nissan Interstar mit automatisierter Schaltung tatsächlich sparsamer als manuell gestuft? Die Antwort fiel eindeutig zu Gunsten des ASG aus.Mensch gegen Maschine – ein ewig junger Wettstreit. Der sich auch im Transporterbereich häufiger stellt, seit einige Hersteller die lange vor sich hin vegetierende Lösung "automatisiertes Schaltgetriebe" reanimieren. Neben Iveco (Daily) kamen zuletzt Fiat (Ducato) und VW (Crafter) dazu. Schon länger ist Quickshift von Renault im Rennen bei Trafic und Master. Fast ruckfreie, schnelle SchaltwechselDer heißt beim Konzernpartner Interstar und ist baugleich. Das automatisierte Getriebe gibt es auch hier, allerdings heißt es nicht Quickshift, sondern gar nicht. Die Kürzel ASG kann man allenfalls aus den technischen Unterlagen ersehen. Egal, solange es genauso gut funktioniert. Und das tut es: Renault liefert mit der automatisierten Box den überzeugendsten Beitrag zum Thema, der Fahrer überlässt die Schaltarbeit gerne dem Computer. Vor allem bestechen Sanftheit und Geschwindigkeit der Schaltwechsel. Raffiniert ist die in der Ebene oder bei leichter Steigung aktive Kriechfunktion, sobald man das Bremspedal frei gibt. Darüber hinaus scheint die ASG Berge zu spüren: Jedenfalls stuft sie rechtzeitig zurück oder hält in der folgenden Senke den Gang, um die Motorbremswirkung zu nutzen. Wen das stört, der braucht nur kurz das Pedal lupfen und schon legt ASG eine höhere, akus-tisch angenehmere Stufe ein. Auf der anderen Seite des Pedalwegs steht ein klar definierter Kick-down. In der Praxis zeigt sich der Computer recht schaltfreudig, während man die manuell gefahrene Runde mit deutlich weniger Gangwechseln absolviert. Das liegt nahe, denn der angemessen kultivierte, nur schlecht gedämmte 120-PS-DCI bietet mit 300 Nm bereits bei 1500/min sehr gute Elastizität. Dagegen bevorzugt der Automat mittlere Drehzahlen und hält auch länger den Gang als subjektiv nötig. Auf den Verbrauch hat das offenbar keinen Einfluss: Mit 9,3 zu 10,5 l/100 km lederte Kollege Computer den lastermäßig-niedertourig orgelnden Testfahrer ab, der sich allenfalls mit dem etwas höheren Durchschnittstempo trösten kann.❙❚■ Johannes Reichel

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