SNCF will Frachttarife um zwei Prozent erhöhen

26.09.2001 14:50 Uhr

Die neuen Gebühren gelten ab dem 1. November

Die französische Staatsbahn SNCF hat für den 1. November eine Erhöhung ihrer Frachttarife um zwei Prozent angekündigt. Die Anhebung betrifft den konventionellen Frachttransport und wurde im Rahmen eines Treffens zwischen der Bahn und dem Verladerverband A.U.T.F. bekannt gegeben, wie die Pariser Wirtschaftspresse meldete. Diese gab ferner in Auszügen einen offiziellen Bericht wieder, den der nationale Hohe Rat für den Öffentlichen Dienst im Bereich der Bahn, CSSPF, zu deren 1997 vollzogener Trennung in die beiden Funktionsbereiche Netz (RFF) und Betrieb (SNCF) vorgelegt hat. Damit habe sich an der katastrophalen Verschuldung der Bahn nicht das Geringste geändert, konstatiert das paritätisch aus Staats-, Gewerbe- und Gewerkschaftsvertretern zusammengesetzte Gremium. Die globale gemeinsame Schuldenlast beider Unternehmen sei seither sogar noch weiter gestiegen und habe bis Ende letzten Jahres 38,6 Milliarden Euro (75,5 Milliarden Mark) erreicht. Trotz der hohen Staatszuschüsse und des relativen Anstiegs der Zahlen sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr liege die Nettoverschuldung momentan "quasi unverändert" bei fast 30,5 Milliarden Euro. Dem stünden an externem Umsatz lediglich 10,67 Milliarden Euro und ein globaler Cashflow in Höhe von rund 153 Millionen Euro gegenüber. Bei der neuen Konstruktion "stehen sich zwei Staatsmonopole gegenüber, deren unmittelbare Finanzinteressen exakt entgegengesetzt sind", heisst es in dem Bericht. Erwartet werde von der SNCF, dass sie wie ein normales Unternehmen agiere; andererseits unterliege der Bahnbetreiber jedoch einer "ungeheuren Bevormundung" durch den Wirtschafts- und Finanzminister. Das von Transportminister Jean-Claude Gyassot angestrebte bessere Gleichgewicht zwischen Schiene und Straße sei mit diesem System nicht zu erreichen, weil es "zu wirklichen Investitionen" nicht in der Lage sei, erläuterte CSSPF-Vorsitzender Jean-Jacques Filleul die "finanzielle Sackgasse", in der sich die Bahn befinde. Der Rat fordere deshalb deren totale Entschuldung durch den Staat oder zumindest eine Verringerung der Last um 13,72 Milliarden Euro. (vr/jb)

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