Moskau. Die russische Staatsanwaltschaft hat nach Meldungen mehrerer Agenturen gravierende Sicherheitsmängel bei der Fluggesellschaft Aeroflot und dem Moskauer Großflughafen Scheremetjewo festgestellt. Bei Aeroflot seien unter anderem Crews zu lange im Einsatz. Beanstandet wurde zudem die Sicherheitsüberprüfung von Passagieren und Gepäck, wie die Justizsbehörde mitteilte. Es werde nicht die gesamte Luftfracht ausreichend kontrolliert, zitierten die Agenturen Interfax und Itar-Tass aus dem Bericht. Konkret beanstandet wurde, dass die Ruhezeiten für das Flugpersonal nicht immer eingehalten würden. In den Arbeitsverträgen seien unzulässig lange Einsätze festgeschrieben. Die Überprüfung war angeordnet worden, nachdem Mitte September eine Boeing 737 der Gesellschaft Aeroflot-Nord abgestürzt war. Bei dem Unglück im Ural kamen alle 88 Menschen an Bord ums Leben. Als Unfallursache wurden technisches Versagen oder Pilotenfehler genannt. Der russische Branchenprimus Aeroflot hatte sich zuletzt mit großem Kraftaufwand von seinem Negativimage der 1990er Jahre als Pannen-Airline verabschiedet. Im internationalen Geschäft betreibt die staatlich kontrollierte Aeroflot mittlerweile eine der modernsten Flotten in Europa. Seit 2004 sind die Russen Mitglied der Luftfahrtallianz Skyteam um Air France und Delta. Bei Aeroflot-Flügen im Inland sowie auf internationalen Strecken herrschen mitunter deutliche Qualitätsunterschiede. Der Aeroflot-Heimatflughafen Scheremetjewo war lange Zeit der mit Abstand größte Airport des Landes. Mittlerweile hat aber Moskau-Domodedowo aufgeholt. (dpa)
Sicherheitsmängel bei Aeroflot

Russische Staatsanwaltschaft beanstandet unzureichende Ruhezeiten des Flugpersonals