Sich abheben von der breiten Masse

Auch wenn sich so mancher die Zeit der Tarife im Straßengüterverkehr zurückwünscht: Seit der Liberalisierung im Straßengüterverkehr im Jahr 1994 gibt es keine festen Frachtraten mehr. Die Ermittlung der Transportpreise unterliegt dem freien Spiel der Marktkräfte. Die Folge ist eine Unsicherheit bei den Transportdienstleistern wie auch bei den Verladern, was denn die richtigen Frachtraten sind. Während Dienstleister sich fragen, ob sie nicht vielleicht doch ein paar Cent oder Euro mehr hätten fordern können, nehmen die Einkäufer von Frachten die andere Position ein und müssen sich gegebenenfalls rechtfertigen, warum sie jetzt tatsächlich so viel Geld für den Transport ausgegeben haben. Die VerkehrsRundschau (VR) bietet Dienstleistern wie auch Verladern mit dem VR-Index eine Orientierung. Bei dieser Kenngröße (Verlauf siehe Grafik Seite 22) handelt es sich um den ältesten im Transportmarkt existierenden Preisindex. Bereits seit 2005 erhebt die VR Daten zur Entwicklung der Entgelte für Lkw-Laderaum. Entsprechend viele Unternehmen nutzen die Daten des VR-Index und orientieren sich bei der Angebotserstellung oder den Verhandlungen an ihnen.Wobei für beide Akteure der Hinweis wichtig ist: Der VR-Index wie auch alle andere Indices können immer nur eine Orientierung bieten, sie sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn jeder Transport ist anders, abhängig nicht nur vom Volumen oder der Entfernung, sondern auch von anderen Faktoren wie der Abgangs- und Zielregion oder dem Zeitpunkt des Transports: In der Hochsaison ist weniger Frachtraum verfügbar und sind die Preise in der Regel höher als im aufkommensschwachen ersten Quartal des Jahres.Wichtige OrientierungshilfeTrotz dieser Einschränkung ist der VR-Index eine der wenigen Orientierungshilfen, die es überhaupt gibt zu Transportpreisen im Straßengüterverkehr. Weitere Infos zum Index bietet die VR ihren Abonnenten frei zugänglich unter www.verkehrsrundschau-plus.de/kennzahlen). Wem das nicht reicht, wer sich abheben möchte von der Konkurrenz und detailliert aufgeschlüsselte Daten zu seinen Preisen erfahren will, um noch besser für Preisverhandlungen gerüstet zu sein, dem stellt die VR ein Benchmark-Tool zur Verfügung: ein Instrument, das es in dieser oder ähnlicher Form kein zweites Mal gibt (siehe Grafik Seite 21). Und für diesen einmaligen Service müssen die Nutzer noch nicht mal etwas bezahlen. Denn jeder, der bei der Befragung zum VR-Index mitmacht, erhält als Belohnung diese Benchmarkauswertung (siehe unterer Kasten Seite 21). Zudem kann jeder Teilnehmer Punkte sammeln für jedes Quartal, in dem er bei der Befragung mitgemacht hat, und kann diese gegen ein Geschenk eintauschen (mehr dazu im Internet unter: www.verkehrsrundschau.de/index).Um bei der VR-Index-Befragung mitzumachen, muss man kein Abonnent der VerkehrsRundschau sein. Jeder Verlader und jeder Transportdienstleister kann teilnehmen. Einzige Voraussetzung: Die Teilnehmer sollten Angaben machen können über die Entwicklung der Frachtraten bezogen nach Entfernungen und nach Gewicht. Somit erhalten sie weitere Infos zum Markt, die sie aber individuell auf sich anwenden können.Abseits dieser Daten ist es für die Dienstleister und Verlader auch wichtig, sich gerade in unsicheren Zeiten wie diesen über das Marktgeschehen zu informieren. Hier liefern Analysen wie der kürzlich veröffentlichte Marktbeobachtungsbericht des BAG Erkenntnisse (siehe Kasten unten).Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Transportpreise" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Ein Benchmark und Prämien für eine Teilnahme So einfach ist das Mitmachen beim VR-IndexWelche Transportpreise ein Unternehmen ausgehandelt hat, das verrät keiner gerne.Sie müssen es auch nicht der VerkehrsRundschau sagen. Denn der VR-Index wird von einem unabhängigen, professionellen Meinungsforschungsinstitut erhoben - der Kleffmann Group -, die die Daten absolut vertraulich behandelt. Haben Sie sich für eine Teilnahme entschlossen, gibt es für Sie nicht nur das Benchmark-Tool, sondern zudem ein Geschenk, das umso größer ausfällt, je häufiger Sie mitmachen. Mehr Infos unter www.verkehrsrundschau.de/index. Wenn Sie mitmachen wollen, schicken Sie mir einfach eine Mail, die ich dann an die Kleffmann-Group weiterleite.michael.cordes@springernature.comMichael Cordes, verantwortlicher Redakteur für den VR-Index Neuer Marktbeobachtungsbericht des BAG Hohes Wirtschaftswachstum, weniger Insolvenzen, aber sinkende GüterverkehrsleistungEine Analyse des Transportmarktes für 2017:Hört sich altbacken an. Ist es aber nicht, sondern im höchsten Maße spannend. Denn was im Marktbeobachtungsbericht 2017 des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) zusammengefasst ist, ist ungewöhnlich und wirft die Frage auf, ob es so im Jahr 2018 weitergeht.So ist die Güterverkehrsleistung in Deutschland 2017 überraschend gesunken, und zwar mit 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr spürbar. Und das, obwohl das Wirtschaftswachstum kräftig um 2,2 Prozent gestiegen ist. Allerdings wurde bei der Verkehrsleistung der Beitrag der ausländischen Transportunternehmen im Straßengüterverkehr nicht berücksichtigt. Deren mautpflichtigen Fahrleistungen stiegen 2017 im Vergleich zum Vorjahr um immerhin 7,7 Prozent, während auf deutsche Fuhrbetriebe nur ein Plus von 0,4 Prozent entfiel. Nimmt man jedoch an, dass die Güterverkehrsleistung der ausländischen Straßentransporteure in Deutschland wie seit 2013 so auch 2017 um drei bis vier Milliarden Tonnenkilometer gestiegen sind, bleibt dennoch bei der gesamten Güterverkehrsleistung ein leichtes Minus - trotz des steigenden Wirtschaftswachstums. Erklären lässt sich das unter anderem damit, dass der wenig transportintensive Dienstleistungsbereich ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. Wenn zum Beispiel Programmierungsleistungen verstärkt nachgefragt werden, sind damit nur in sehr geringem Ausmaß Transportprozesse verbunden.Eine Wende hin zu einer höheren Verkehrsleistung ist nicht zu erkennen. Das Klagen über den Fahrermangel überdeckt derzeit, dass die Nachfrage nach Transportkapazitäten gerade auch im ersten Quartal 2018 zwar nicht schlecht, aber - wie von Marktteilnehmern zu hören ist - auch nicht ausgesprochen hoch ist.Grund zur Sorge besteht aktuell zumindest im Straßengüterverkehr jedoch nicht: Der Umsatz im gewerblichen Straßengüterverkehr stieg 2017 um 3,9 Prozent und damit so stark wie zuletzt 2014. Die Umsatzrenditen bewegen sich überwiegend konstant zwischen einem und drei Prozent. Und die Insolvenzen waren 2017 rückläufig, bei den Transportunternehmen um acht Prozent und bei den Speditionen sogar um 13,2 Prozent. Allerdings steigen die Kosten, sowohl beim Personal wie für den Diesel und aufgrund der Maut. cd