Schub an, Füße hoch

Das Be- und Entladen gehört sicher nicht zu den liebsten Aufgaben eines Lkw-Fahrers. Abgesehen davon, dass diese Tätigkeit auch gerne mal körperlich anstrengend ist, birgt sie eine nicht zu vernachlässigende Unfallgefahr, die besonders Unternehmer mit kleineren Fuhrparks schnell mal in die personelle Bredouille bringen kann. Gerade im Abfall- und Entsorgungsgewerbe hat sich mittlerweile das Prinzip des Schubbodens, auch Walking Floor genannt, bewährt: In den Aufliegern rücken bewegliche Bodenplatten die Ware wahlweise nach hinten oder vorne. Dabei ist es egal, ob Schüttgut oder Paletten transportiert werden. Die Technik bietet sich auch bei beengten Örtlichkeiten an, denn nicht jede Halle ist so hoch, dass dort beispielsweise ein Kipper arbeiten kann. Kurzum: Es gibt einige Gründe, weshalb Disponenten gerne mal den Schubbodentrailer für bestimmte Transporte wählen. Die Produktvielfalt auf dem Markt darf als wachsend bezeichnet werden. Vergleichsweise sind die Walking Floors zwar noch recht jung, dennoch haben sich bereits einige Hersteller auf dem Markt etabliert. Der heimliche Star Vor dem Blick auf die Produktvielfalt gilt das Augenmerk einem Hersteller, der das Feld gewissermaßen dominiert: Die Firma Cargo Floor hat das Herzstück, die hydraulische Bodeneinheit des Schubbodens, so perfektioniert, dass heute ein Großteil aller Trailerhersteller "nur" den Auflieger stellt, den beweglichen Boden aber von Cargo Floor bezieht. Das System des niederländischen Unternehmens ist modular aufgebaut und erlaubt deshalb eine individuelle Anpassung an die Kundenbedürfnisse sowie verhältnismäßig leichte Wartung und Reparaturen. Die beweglichen Bodenplatten gibt es in verschiedenen Materialien, Kunststoff oder extrahartes Aluminium, um nur zwei zu nennen. Die Bedienung erfolgt über ein wahlweise festes oder portables Steuerpult, im 21. Jahrhundert ist aber selbstverständlich auch die Steuerung via App auf dem Smartphone möglich. Die Bodenplatten werden komplett hydraulisch bewegt, deshalb kommt das Cargo Floor-System auch ohne zusätzliche Stromversorgung aus. Der beste Walking Floor bringt aber nichts, wenn um ihn herum nicht ein vernünftiger Trailer gebaut wurde. Dieser Aufgabe hat sich unter anderem der deutsche Traditionshersteller Fliegl verschrieben. Im Portfolio befinden sich vier Schubbodentrailer, das Flagschiff stellt aber wohl der SDS 390 x-tra long dar. Der Dreiachser bringt leer 7580 Kilogramm auf die Waage und eignet sich laut Fliegl für über 27 Tonnen Nutzlast. Wie der Name schon andeutet, ist das Besondere an der Variante die Gesamtlänge von 15,25 Metern. Das Innenvolumen liegt den Herstellerangaben nach bei 101 Kubikmetern, also gut 10 Kubikmeter mehr als der vergleichbare Standard-Auflieger von Fliegl. Dank des Schubbodens von Cargo Floor gelingt das Be- und Entladen trotz des größeren Volumens ohne Stress. Sicherheit by Schwarzmüller Konkurrent Schwarzmüller aus Österreich bietet zwar keine extralangen Trailer mit Walking Floor an, dafür schreibt man sich selbst eine Extraportion Sicherheit auf die Fahnen. Beim hauseigenen Topmodell lässt sich auf Wunsch das Verdeck elektrisch aus dem Fahrerhaus heraus bedienen. Wer dennoch auf die händische Variante setzt, darf sich auf ein Stehpodest mit spezieller Sicherheitstüre verlassen. Aber auch mit seinen allgemeinen Leistungswerten muss sich der Schwarzmüller-Auflieger nicht verstecken. 91 Kubikmeter Laderaumvolumen stehen zur Verfügung, das akzeptable Eigengewicht von rund 7400 Kilogramm wird unter anderem durch den Einsatz von Leichtbau-Aluminium erreicht. Im Innenraum arbeitet, wie sollte es anders sein, ein Schubboden aus dem Hause Cargo Floor, mit einem 21-Brett-System und einer Schublänge von 200 Millimetern. Alle Seiten offen Die maximale Ladefreiheit für Walking Floors hat man sich beim Trailerhersteller Knapen aus den Niederlanden als Alleinstellungsmerkmal herausgepickt. Das Modell "Exside" (unten zu sehen) kann je nach Wunsch und Konfiguration oben, hinten und an den Seiten geöffnet werden. Der Clou, der die Beladung besonders einfach machen soll, ist der Mittelpfosten auf der Trailerseite. Dieser kann beim Exside gelöst und seitlich verschoben werden. Damit steht die gesamte Ladebreite von 12,90 Metern zur Verfügung. Auf Wunsch lässt sich bei dem Schubbodenanhänger auch das Dach um 300 Millimeter anheben, damit die volle Ladehöhe ausgeschöpft werden kann. Last but not least lohnt sich auch der Blick nach Belgien, wenn es um die Anschaffung eines Walking Floors geht. Der Anbieter Stas hat verschiedene Schubbodentrailer für diverse Einsatzgebiete im Portfolio. Der Ecostar beispielsweise wird mit besonders verstärkten Elementen ausgestattet, um dem harten Geschäft im Abfallwesen gerecht zu werden. Der Farmstar wiederum soll beim Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen punkten. Hier bietet Stas neben den Trailern auch noch zusätzliche Ausrüstung wie etwa Getreidetrichter an. Ein Schubbodenauflieger kann, im richtigen Umfeld eingesetzt, viel Stress ersparen und Transportabläufe vereinfachen. Und: Ihr Fahrer wird es Ihnen auch danken. In diesem Sinne: Gut Schub! Mehr zum Thema finden Sie unter #Schubboden www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Schubbodentrailer können eine echte Bereicherung für Unternehmer und ihre Fahrer sein. Die Hersteller auf dem Markt haben sich verschiedene Nischen gesucht wie zum Beispiel lange Trailer, flexible Bedienung oder hohe Sicherheit. So gilt es nur noch, anhand des eigenen Bedarfs das richtige Modell zu finden.

Onomotion und Mercedes-Benz kooperieren in der Last-Mile-Logistik

Wasserstoff: Elektrolyseur in Pfeffenhausen eingeweiht

IRU und ETF wollen Bedingungen für Fahrer aus Drittstaaten stärken

Thermo King und Mercedes-Benz: Kühltransport-Elektrifizierung in Irland

FUMO verleiht Green Carrier Awards

Alle Schlagzeilen

Schub an, Füße hoch

WEITERLESEN

NEWSLETTER