Hamburg. In der Deutschen Bahn gibt es nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ heftige Auseinandersetzungen um die Zukunft der Speditionstochter Schenker. Deren Spitze mobilisiere die eigenen Führungskräfte, um sich mit allen Mitteln gegen die geplante Komplettintegration in den Konzern zu wehren. „Wir sehen der Gefahr ins Auge, dass unser Eigentümer eine Entscheidung getroffen hat, die Schenker aufs Spiel setzt“, heißt es laut FTD in einem Brief von Schenker-Vorstand Hans-Jörg Hager an seine Kollegen und zahlreiche Führungskräfte. Das Schreiben liege der FTD vor. Würden die Pläne umgesetzt, drohe binnen kurzer Zeit ein massiver Gewinneinbruch. Die Schenker-Manager wollten daher die bestehende Struktur als eigenständige AG weitgehend unangetastet lassen. Anlass für den Konflikt sei ein Vorstoß von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn. Er hatte seinem Aufsichtsrat im März die Integration Schenkers vorgestellt. Ziel sei die „Schaffung steuerbarer Geschäftseinheiten“ in der Logistik, heiße es in der Strategievorlage für den Aufsichtsrat, schreibt die FTD. Im August solle der Aufsichtsrat den Plan absegnen. Bis Oktober wolle Mehdorn gemeinsam mit seinem Logistikvorstand Norbert Bensel Schenker zerschlagen und die Sparten in die Bahn-Logistik einordnen. Der Konzern hatte die Spedition 2002 für rund 2,5 Milliarden Euro mit der Mutter Stinnes von E.On erworben.
Schenker-Spitze rebelliert gegen Integration in Bahn-Konzern
Deutsche Bahn will Schnker zerschlagen und in die Sparten von Bahn-Logistik einordnen. Schenker-Bosse fürchten um ihren Ertrag und machen mobil.