Samuelsson als neuer MAN-Chef bestätigt

09.06.2004 14:17 Uhr

Nutzfahrzeughersteller will trotz florierender Nachfrage 500 Arbeitsplätze zusätzlich abbauen

München. Der Schwede Hakan Samuelsson wird als erster Ausländer Chef des Maschinenbau- und Nutzfahrzeug-Konzerns MAN. Der 53-jährige Leiter der Nutzfahrzeug-Sparte wurde vom Aufsichtsrat am Mittwoch zum Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden Rudolf Rupprecht berufen, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht. "Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dass Herr Samuelsson die MAN-Gruppe mit Erfolg führen und auf die künftigen Herausforderungen ausrichten wird", sagte Aufsichtsrats-Chef Volker Jung auf der Hauptversammlung in München. In diesem Jahr will MAN trotz florierender Nachfrage 500 Arbeitsplätze zusätzlich abbauen. Die Prognose für das laufende Jahr hob der Konzern an. Die Entscheidung des Aufsichtsrats für Samuelsson fiel einstimmig. Der Schwede habe durch effektives Kostenmanagement die Profitabilität der Lastwagen- und Bussparte deutlich gesteigert, sagte Jung. Nach zwei verlustreichen Jahren hatten die MAN-Nutzfahrzeuge 2003 auch durch den Abbau von 4.500 Stellen wieder einen Gewinn von 100 Millionen Euro erzielt. Neuer MAN-Nutzfahrzeuge-Chef wird Anton Weinmann, bisher Controlling-Vorstand der Sparte. Aufsichtsrats-Chef Jung und Aktionärsvertreter dankten Rupprecht für seine Arbeit. Stellenabbau trotz lebhafter Nachfrage In den ersten fünf Monaten nahm MAN kräftig Fahrt auf. Der Umsatz stieg um 10 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Der Auftragseingang legte um 22 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zu. Im Monat Mai wuchsen die Bestellungen sogar um 34 Prozent. Wegen der hohen Nachfrage erhöhte Rupprecht die Prognosen für das laufende Jahr leicht. "Beim Auftragseingang sollten wir nahe an einen prozentual zweistelligen Zuwachs herankommen", erklärte Rupprecht. Das Plus beim Umsatz werde zwar etwas geringer ausfallen, aber auch hier sei man optimistischer geworden. Das Ergebnis vor Steuern will MAN weiterhin um mehr als 50 Prozent auf etwa 400 Millionen Euro steigern. Trotz des lebhaften Geschäfts soll der Stellenabbau bei dem Konzern forciert werden. Betroffen von den 500 zusätzlichen Stellen in diesem Jahr seien vor allem Arbeitsplätze beim Raumfahrt-Zulieferer MAN Technologie und im Bogenmaschinenbereich sowie in Dänemark im Zuge der Zusammenlegung von Fertigungsstätten. Etwa die Hälfte des zusätzlichen Stellenabbaus entfällt auf Deutschland. Bisher hatte MAN bereits den Abbau von 1.000 Arbeitsplätzen in Deutschland in diesem Jahr angekündigt. In den vergangenen Jahren waren konzernweit 6.000 Stellen gestrichen worden. (dpa)

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