Rückrufaktion bei Mitsubishi Fuso

21.05.2004 13:32 Uhr

182.500 LKW und Busse müssen in die Werkstatt / Daimler-Partner Mitsubishi mit deutlich höherem Verlust als erwartet

Tokio. Der japanische Nutzfahrzeughersteller Mitsubishi Fuso muss wegen verschiedener Defekte bis zu 182.500 Lastwagen und Busse zurückrufen. Wie Mitsubishi Fuso am Donnerstag mitteilte, müssen wegen eines fehlerhaften Kupplungsgehäuses, dessen Defekt möglicherweise zu einem tödlichen Unfall geführt hat, bis zu 170.000 Schwerlastwagen, die zwischen 1983 und 1996 produziert wurden, in die Werkstätten zurück. Außerdem sollen 12.250 Schwerlastwagen und Busse wegen anderer Defekte überprüft werden. Der Nutzfahrzeughersteller Fuso, an dem DaimlerChrysler 65 Prozent und Mitsubishi Motors 20 Prozent halten, hatte erst im März 112.000 Lkws wegen einer defekten Radnabe zurück gerufen. Auch hier hatte es einen Todesfall gegeben. Eine 29-jährige Frau war im Januar 2002 von einem davon fliegenden Reifen erschlagen worden. Anfang Mai durchsuchte die Staatsanwaltschaft deshalb die Räume von Mitsubishi Fuso und nahm sieben Manager von Mitsubishi Motors fest. Zu der neuen Rückrufaktion sagte Mitsubishi Fuso-Chef Wilfried Port: „Das große Problem am Kupplungsgehäuse wurde ignoriert. Wir hätten eigentlich bereits im Jahr 1996 die Lkws zurückrufen müssen“. Insgesamt habe es 50 Meldungen über defekte Kupplungsgehäuse gegeben. Dabei sei es zu zahlreichen Unfällen gekommen – einer davon mit tödlichen Folgen. Der wirtschaftlich angeschlagene japanische DaimlerChrysler-Partner Mitsubishi Motors hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlich höheren Verlust als erwartet eingefahren. Wie der Autokonzern am Freitag nach Börsenschluss bekannt gab, belief sich der Nettoverlust der Gruppe zum Bilanzstichtag 31. März auf 215,4 Milliarden Yen (1,6 Milliarden Euro). Zuvor war ein Minus von 72 Milliarden Yen in Aussicht gestellt worden. Der Umsatz sank um 35,1 Prozent auf 2,5 Billionen Yen. Der hochverschuldete Konzern plant eine Kapitalerhöhung von 450 Milliarden Yen. Für das laufende Geschäftsjahr 2004/05 erwartet Mitsubishi ein Anschwellen des Nettoverlustes auf 230 Milliarden Yen, bevor das Unternehmen dank eines neuen Sanierungsplanes im kommenden Geschäftsjahr 2005/2006 wieder in die Gewinnzone zurückkehren will. (dpa)

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