Renault Optiroll

Renault OptirollOptifuel, Optiroll – optimal?Renault lässt sein Spritspar-Modell Optifuel mit neuer Optiroll-Technik „segeln“ – ohne Last schaltet das Getriebe die Splitgruppe auf Durchtrieb. Der Zug rollt effektiver.Frei nach dem Motto „Man muss nicht der Erste sein – aber der Beste“, ist Renaults „Optiroll“ nicht wirklich neu. Die Schwungmasse eines LKW besser auszunutzen, machen sich Mercedes mit Ecoroll und Volvo mit I-Roll schon länger zunutze. Die Kollegen aus der PKW-Branche haben dafür den Ausdruck „segeln“ generiert, wenn das automatisierte Getriebe in Rollphasen auf „Neutral“ geht, damit man mit entkoppeltem Antriebsstrang weiter rollen kann.Segeln kann auch kontraproduktiv seinDie Kunst besteht darin, das im richtigen Moment zu tun. Ist das Gefälle zu stark, wird der LKW in „Neutral“ zu schnell. Zudem kann es durchaus sinnvoll sein, den Gang drinzulassen, etwa wenn der Laster an einer Ampel ausrollen soll, die Einspritzung im Schubbetrieb auf Nullförderung geht und der Fahrer das Bremsmoment des Motors nutzen möchte. „Wir haben uns daher entschlossen, einen anderen Weg zu gehen als etwa Volvo“, erklärt Raphael Ferranti, Produktmanager bei Renault Trucks (Volvo geht bei entsprechender Aktivierung des Systems in nahezu jeder Rollphase in „Neutral“; Anm. d. Red.). Renault erlaubt Optiroll einen Eingriff nur im Gefälle sowie nach dem Durchfahren von Senken. Optiroll arbeitet ausschließlich mit aktiviertem Tempomat. Die sogenannte Hysterese stellt Renault auf plus 7 und minus 3 km/h ein. Idealerweise stellt der Fahrer den Tempomaten auf 83 km/h. Überschreitet der LKW im Gefälle dieses Tempo, geht die Splitgruppe im Getriebe auf Durchtrieb, die Drehzahl fällt auf Leerlaufniveau ab und das Fahrzeug rollt ohne Behinderung durch den Antriebsstrang.Erreicht der LKW 90 km/h, beginnen Motorbremse und (wenn vorhanden) Retarder zu bremsen. Erreicht die Fahrbahn wieder ebenes Niveau, lässt Optiroll das Fahrzeug bis 80 km/h (83 - 3 km/h) ausrollen, ehe wieder beschleunigt wird. Diese Funktion hat Renault gewählt, um etwa nachfolgend kleine Hügel überrollen zu können – ohne dass zwischendrin Gas gegeben werden muss.Renault behauptet, dass eine solche Charakteristik im praktischen Einsatz mehr Kraftstoffeinsparung bringt, als die teils nötigen Beschleunigungsphasen an Diesel kosten – wir werden es im nächsten VR-Profi-Test nachprüfen. Auf jeden Fall ist das System intelligent genug, Steigungen zu erkennen. Durcheilt das Fahrzeug eine Senke mit rund 90 km/h und es folgt ein Anstieg, gibt Optiroll dank ausgeklügelter Sensorik (Neigungsmesser, Gaspedal- und Gewichtssensor) schon bei etwa 84 km/h wieder Gas und lässt in einem solchen Fall die Geschwindigkeit nicht auf 80 abfallen.Auf der Testfahrt rund um Lyon kann Optiroll durchaus überzeugen – allerdings ist die Topografie auch ideal dafür. Tatsächlich reicht der Schwung, um mit 80 bis 81 km/h viele kleinere Steigungen zu überwinden, ohne dass der Motor Gas gibt. Im folgenden Gefälle legt der LKW mit offener Splitgruppe auf 90 km/h zu und macht wieder Tempo gut.Einziges kleines Manko ist das festgelegte Intervall (+7/-3 km/h), das der Fahrer nicht verändern kann. Andererseits vermindert ein Grundtempo von 83 km/h – um im Gefälle 90 km/h nicht zu überschreiten – den Verbrauch zusätzlich und die längeren Rollphasen tragen dazu bei, dass sich die Transportgeschwindigkeit erhöht. Letztlich wirbt Renault mit einer Verbrauchsreduzierung von einem Prozent gegenüber den Vorgängermodellen Premium Optifuel ohne Optiroll.Zu Optiroll gehört neben der beschriebenen Charakteristik auch noch der Verzicht auf die Power-Funktion sowie den Kick-down. „Der Fahrer kann aber weiterhin manuell eingreifen, um die Drehzahl zu verändern“, erläutert Raphael Ferranti. „Wir wollen, dass sich der Chauffeur jederzeit als Herr über seinen LKW fühlen kann ...“ Optimale Leistung für den BergWeitere Besonderheit der neuen Optiroll-Fahrzeuge ist „Soft Cruise Control“. Fährt der LKW bergauf, sucht Cruise Control nicht das maximal mögliche Tempo, sondern den ökonomischsten Kompromiss. Der Fahrer muss aber keine Angast vor allzu großer Bevormundung haben, denn Soft Cruise regelt maximal um 2 km/h unter die maximal mögliche Geschwindigkeit.Im Vergleich zu Volvos I-Roll erweist es sich tatsächlich als Vorteil, dass Optiroll mit deaktiviertem Tempomat nicht auf „Neutral“ geht. So rollt der Zug ohne Verbrauch auf Ampeln und Kreisverkehre zu und der Fahrer kann sich so manches Bremsmanöver sparen. Dass Optiroll unterm Strich einen sehr ausgereiften Eindruck macht, liegt aber auch an Renaults Philosophie, einen Retarder nicht generell abzulehnen. Mit dessen Hilfe verzögert der 40-Tonner auch in stärkeren Gefällen problemlos und hält maximal 90 km/h – was zum entspannten Fahren beiträgt.Auch weiterhin gehören neben dem neuen Optiroll (kaufbar für Fernverkehr und Lander) die Module „Infomax“, „Training“ und „Optifuel“ zum Gesamtpaket der Sprit-Spar-Premium. Das aktuelle Infomax V5 erlaubt die schnelle Analyse der fahrzeugrelevanten Daten und ist, einmal am heimischen PC installiert, ausreichend, um den gesamten Fuhrpark (Renault von Euro 2 bis EEV) zu analysieren. Updates kommen nach dem 2034 Euro teuren Erwerb von Infomax kostenlos per Internet. Für Optiroll mit allen beschriebenen Funktionen (künftig auch in Kombination mit 2,64er-Hinterachse) zahlt der Kunde 1080 Euro. Fah-rertrainings veranschlagt Renault Trucks Deutschland aktuell mit 199 Euro. Und noch eine gute Nachricht: Zum Paket gehört künftig auch EEV.Abstands- und Spurbindungswarner vereint Renault im sogenannten „Magic Eye“, das allerdings nicht aktiv ins Geschehen eingreift. Letztlich muss man den Entwicklern in Lyon ein Kompliment machen: Sie waren nicht die Ersten, aber Optiroll ist aktuell sicher eines der besten Systeme auf dem Markt. ❙❚■ Gerhard GrünigKleiner Unterschied: Obwohl Renault weitestgehend die Volvo-Hardware benutzt, programmiert man in Lyon die Software selbstOptiroll nutzt Rollphasen besser ausInfomax erlaubt Analysen des FahrstilsDas „Magic Eye“ warnt bei Spur und AbstandRenault OptirollWeg vom „Bieder-Image“ Speziell unter Fahrern gilt der Premium Route nicht unbedingt als Traum-LKW. Das möchte Renault mit dem Sondermodell „Truck Racing“ jetzt ändern. In Optik des aktuellen Race-Trucks, der in der Premieren-Saison 2010 das Team-Championat für sich verbuchen konnte, kommt jetzt ein guter Kompromiss aus Wirtschaftlichkeit, ansprechender Optik und Wohlfühl-Ambiente: Zum Paket gehören eine rote Viscope-Sonnenblende, ein rotes Lederlenkrad mit Carboneinlage, spezielle Sitzbezüge mit Race-Logo sowie individuelle Fußmatten. Die „01“ steht nicht etwa für den Sieg, sondern ist die Nummer des Departments, in dem der metallic-graue Bolide entsteht. Renault Trucks Deutschland liefert den Race-Premium als 4x2-Sattelzugmachine mit 460 PS.Zweites und limitiertes Sondermodell ist der Magnum „Route 66“. Entstanden ist die Idee zum Fahrzeug während einer Amerika-Tour mit dem Magnum, bei dem sich viele Fahrer für den guten Fahrkomfort des Europäers begeisterten. Zum Ausstattungspaket des jetzt auch in Deutschland lieferbaren „US-Magnum“ gehören die spezielle Lackierung in Anthrazitgrau, rote Logos, Optidriver+-Getriebe, Excellence-Paket, Kühlschrank, schwenkbarer Beifahrersitz und Multipass-Kabine mit Sitzlandschaft unten und großem Bett oben. Beim Antrieb des als 4x2-Zugmaschine ausgelegten „Route 66“ lässt Renault die Wahl aus der gesamten Palette von 440 bis 520 PS. Wer sich fürs edle Sondermodell erwärmen kann, bekommt außerdem ein stylisches, zum Outfit des Truck passendes Blouson, ein 1:43-Modell sowie eine einjährige, kostenlose Mitgliedschaft im Renault Driver Club – somit eine gute Belohnung für verdiente Fahrer. ggDer Magnum „Route 66“ holt den Flair der legendären US-Straße nach EuropaPremium „Truck Racing“ mit sportlicher Notesondermodelle für besseres image

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