Paris. Die Allianz aus den Autobauern Renault und Nissan hat im vergangenen Jahr mehr Autos verkauft als je zuvor. 2010 setzte das französisch-japanische Bündnis 7,28 Millionen Wagen ab, fast ein Fünftel mehr als im Vorjahr, wie die beiden Unternehmen am Freitag mitteilten. Damit steigt die Renault-Nissan-Allianz zum weltweit drittgrößten Autokonzern hinter Toyota und General Motors (GM) auf. Volkswagen kam im vergangenen Jahr auf 7,14 Millionen Auslieferungen.
Allerdings ist unter Experten umstritten, welche Fahrzeuge für das Ranking berücksichtigt werden sollen und wo die Trennlinie zwischen Personenwagen und Nutzfahrzeugen zu ziehen ist. Toyota zählt beispielsweise die Nutzfahrzeugmarke Hino mit in die Konzernverkäufe ein, GM ist besonders bei den Pick-ups stark. Volkswagen berücksichtigt die Transporter seiner Marke VW Nutzfahrzeuge, schließt aber die Verkäufe seiner schwedischen Lastwagentochter Scania aus.
Toyota setzte im vergangenen Jahr 8,42 Millionen Fahrzeuge ab. GM kam auf 8,39 Millionen Wagen. Der VW-Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2018 zum Weltmarktführer aufzusteigen und spätestens dann rund zehn Millionen Fahrzeuge zu verkaufen.
Bei Renault-Nissan entfielen mehr als 4 Millionen Verkäufe auf Nissan, 2,6 Millionen Autos steuerte Renault bei. Hinzu kamen über eine halbe Million Ladas. Nissan verkaufte in China mehr als eine Million Wagen, zweitgrößter Markt waren die USA, erst auf dem dritten Platz folgte Japan. Zu Nissan gehört auch die Nobelmarke Infiniti.
Renault verkaufte mit Abstand die meisten Autos auf dem Heimatmarkt Frankreich. Außer der Kernmarke gehören auch die rumänische Billigmarke Dacia sowie die südkoreanische Renault Samsung Motors zum Konzern.
Die Allianz habe sich besonders auf den Wachstumsmärkten vielversprechend entwickelt, sagte Konzernchef Carlos Ghosn. Mit einem Weltmarktanteil von 10,3 Prozent sei ebenfalls eine Bestmarke erreicht worden. Die Partnerschaft besteht seit zwölf Jahren. Beide Unternehmen sind wechselseitig aneinander beteiligt. Zudem halten beide Hersteller einen Anteil von jeweils 1,55 Prozent an Daimler. Diese Beteiligung wurde im vergangenen Jahr als Zeichen der Zusammenarbeit mit den Deutschen bei Kleinwagen erworben. (dpa)