Saalfeld. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat das Krisenmanagement im Flugverkehr wegen der Aschewolke aus Island gegen Kritik verteidigt. "Es hat gut funktioniert", sagte er am Mittwoch in Saalfeld. "Wir sind in Deutschland hinreichend gerüstet für ein solches Ereignis." Allerdings mahnte er einheitliche Regeln zum Umgang mit Aschepartikeln in der Luft in Europa an. Wenn die Triebwerkshersteller die Flugsicherheit nur bis zu einer Asche-Konzentration von 2 Milligramm pro Kubikmeter Luft bescheinigen, dann sehe er sich nicht in der Lage, einen höheren Grenzwert auszugeben.
Wegen Aschewolken des isländischen Vulkans Grímsvötn mussten am Mittwoch Flughäfen in Berlin, Hamburg und Bremen vorübergehend schließen. Anders als bei dem Flugchaos vor einem Jahr wurde das Flugverbot allerdings rasch wieder aufgehoben. Insgesamt fielen rund 450 Flüge vor allem im Norden Deutschlands aus, zehntausende Passagiere mussten ihre Reisepläne umwerfen.
Piloten und Opposition kritisierten das Krisenmanagement. Ein Grenzwert sei nur belastbar, wenn er mit Tests untermauert werde, sagte der Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg. "Das ist derzeit noch nicht der Fall." Die SPD-Fraktion im Bundestag bemängelte, dass die Arbeitsgruppe Flugzeugtechnik seit Herbst 2010 nicht mehr getagt habe, obwohl kein Ergebnis vorlag. (dpa)