Preisdumping verhagelt den Lagerautomatisierern die Renditen

30.11.2004 15:38 Uhr
Hahn-Woernle klein
Viastore-Chef Christoph Hahn-Woernle: als seriös wirtschaftendes Unternehmen nicht jedes Projekt zu jedem Preis annehmen

Ein Umsatzplus von 13 Prozent auf 54 Millionen Euro im Jahr 2004 und gut gefüllte Auftragsbücher für das Jahr 2005 im Stammmarkt Deutschland. Das gab Christoph Hahn-Woernle, geschäftsführender Gesellschafter der Viastore Systems GmbH vor Fachjournalisten am Stammsitz in Stuttgart-Feuerbach bekannt.

Stuttgart. Großprojkete wie BASF Coatings, Krüger oder WMF haben maßgeblich zum Wachstum beigetragen. Die gesamte Viastore-Gruppe, inklusive der Töchter in den USA wird 2004 einen Umsatz von 85 Millionen Euro (2003: 75 Millionen Euro) einfahren, für 2005 erwartet der Anbieter automatischer Fördertechniksysteme insgesamt 107 Millionen Euro Umsatz, davon 70 Millionen Euro in Deutschland, bei einem weltweiten Auftragseingang von 93 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 430 Mitarbeiter weltweit, davon 260 in Deutschland. Weniger erfreulich entwickle sich allerdings der Gewinn, so Hahn-Woernle. Die Konjunkturdelle, die 2003 voll zum Tragen gekommen sei, wirke weiter. Zwar werde die Intralogistik-Branche laut VDMA das prognostizierte Wachstum von rund fünf Prozent erreichen. Diese Wachstumswelle komme jedoch aus dem Bereich nicht-automatisierter Lagerprodukte, allen voran durch die guten Absatzzahlen der Gabelstaplerhersteller. Erfahrungsgemäß wirke sich ein solcher Aufschwung bei den Automatisierungsspezialisten erst zwei bis drei Jahre versetzt aus. Gute Renditen könne Viastore nach wie vor mit After-Sales-Leistungen einfahren, Sorgenkind sei das Geschäft mit Neuanlagen. Die Kundschaft halte sich nach wie vor zurück, wenn es um größere Investitionsentscheidungen gehe. Die wenigen Projekt in Deutschland seien hart umkämpft, was die Preise dramatisch unter Druck setze. Noch in diesem Jahr stünden zwar die Vergaben bei einer Reihe von Lagerprojekten an, klare Unternehmensdevise sei es jedoch, sich als "seriös wirtschaftendes Unternehmen" nicht am ruinösen Preiskampf zu beteiligen und aus nicht lukrativen Ausschreibungen zurückzuziehen. Namen wollte der Viastore-Chef allerdings nicht nennen. Rationalisierungspotenziale wolle man vorrangig durch eine schlanke Fertigungsphilosophie erschließen. Im Werk Bietigheim habe man daher den Großteil der Regalbediengerätefertigung bereits outgesourct und sich auf die Kernkompetenz Qualitätsprüfung konzentriert. Durch diese Maßnahmen habe man in den vergangenen Jahren eine Reduzierung der Herstellkosten um 35 Prozent, eine Steigerung der Werksleistung um 72 Prozent und eine deutliche Verbesserung der Qualität erzielt.

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