Bonn. Der neu gegründete Post-Arbeitgeberverband will mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi über Mindestlöhne in der Branche verhandeln. Das sagte das Vorstandsmitglied der AGV Postdienste, Wolfhard Bender, heute der „Deutschen Presse-Agentur“ in Bonn. Bender nannte einen Mindestlohn von „irgendwas zwischen 9 und 10 Euro“ als wahrscheinliche Zielgröße – „mit Sicherheit mehr als 7,50 Euro“. Der neue Verband, in dem der Marktführer Deutsche Post vertreten ist, sei der „tariffähige Arbeitgeberverband“ für die Branche, sagte Bender. „Wir wollen Tarifregelungen abschließen und die Gegenseite hat uns akzeptiert. Verdi will mit uns Tarifverträge abschließen.“ Solche Gespräche könnten schon in Kürze beginnen, sagte Bender. Verdi teilte mit, dass die Gewerkschaft unverzüglich mit dem „zuständigen Arbeitgeberverband“ bundesweite Tarifregelungen zu Mindestlöhnen aushandeln wolle. Zuvor hatte die Berliner Regierungskoalition Sympathie für die Einführung eines Mindestlohns im Postbereich signalisiert. Dafür müsse es eine Verständigung der Tarifparteien geben. Nach Angaben von Bender hat der neue Verband 20 Mitglieder. „Darunter ist die Deutsche Post und eine ganze Reihe von Post- Töchtern.“ Die Mitglieder beschäftigten etwa 200 000 Mitarbeiter. Die beiden Hauptkonkurrenten der Deutschen Post, die Pin Group und TNT Post, seien nicht dabei. „Ich hoffe, dass sie noch dazu kommen.“ Dazu würden noch Gespräche geführt. „Es macht Sinn, wenn die ganze Branche dabei ist.“ Die am vergangenen Donnerstag gegründete AGV Postdienste sei auch Mitglied in der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), sagte Bender. Der 60-Jährige hatte von 1990 bis 2000 dem Vorstand der Deutschen Post angehört. (dpa)
Postverband verhandelt über Mindestlohn
Neuer Arbeitgeberverband für Postdienstleister: Verhandlungen mit Verdi über bundesweiten Tarifvertrag