Post verhandelt über neues Luftfracht-Drehkreuz

30.01.2004 17:08 Uhr

Logistikzentrum für 250 Millionen Euro am neuen Standort geplant

Berlin. Die Deutsche Post spricht angesichts des wachsenden Frachtgeschäfts mit mehreren Flughäfen über ein neues Luftdrehkreuz für ihre Paket- und Logistiktochter DHL. Die Entscheidung für einen möglichen zusätzlichen Standort solle noch dieses Jahr fallen, sagte Vorstand Peter Kruse am Donnerstagabend in Berlin. Verhandlungen gebe es mit einem halben Dutzend Flughäfen. Darunter sind die deutschen Standorte Leipzig/Halle, Hannover und Hahn im Hunsrück sowie weitere im Ausland. An einer neuen Basis sei ein Logistikzentrum für rund 250 Millionen Euro geplant. Entstehen würden 1500 bis 3000 direkte Jobs. An einem neuen Drehkreuz könnten voraussichtlich in zwei oder drei Jahren Flüge starten, die der stark ausgelastete Hauptumschlagplatz von DHL in Brüssel nicht mehr aufnehmen könne, sagte Kruse. Möglich sei allerdings, dass die Kapazität in Brüssel doch noch erweitert werden könne, sagte eine Sprecherin. Für die Wahl eines alternativen Standorts seien unter anderem ausreichende Kapazitäten der Start- und Landebahnen, stabile Wetterbedingungen und ein rechtlich gesicherter 24-Stunden-Betrieb erforderlich. Wegen der Auslieferungstermine am Vormittag müssten die Frachtflüge nachts starten. Hierüber gebe es Gespräche mit Landesregierungen und Flughafengesellschaften. Derzeit betreibt DHL auch Luftfrachtzentren in Köln, Dänemark, Italien, Großbritannien und Spanien. Kruse bekräftigte, dass der so genannte zentrale Nachtpoststern am größten deutschen Flughafen in Frankfurt nicht weiter betrieben werden könne, wenn dort beim geplanten Bau einer neuen Landebahn nächtliche Flüge verboten werden sollen. Ein alternativer zentraler Standort solle aber nicht gesucht werden. «Wenn das Nachtflugverbot kommt, ist das Konzept des Nachtpoststerns gestorben.» Die weiter notwendigen Nachtflüge müssten dann Punkt zu Punkt zwischen einzelnen Städten organisiert werden. Bisher werden nach dem Konzept eines Nachtpoststerns allnächtlich hunderte Tonnen Päckchen und Briefe in Frankfurt in Flugzeuge umgeladen und von dort weiter zu anderen deutschen Flughäfen gebracht. (vr/dpa)

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