Pischetsrieder soll MAN-Scania-Fusion voranbringen

Wolfsburg/Stockholm. VW-Chef Bernd Pischetsrieder soll nach seinem Ausscheiden aus der VW-Spitze zum Jahresende die Fusion der beiden Nutzfahrzeughersteller MAN und Scania vorantreiben. Das war in Aufsichtsratskreisen zu erfahren. Die genauen Pläne müssten noch festgelegt werden, hieß es. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte darüber am Freitag berichtet. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll er dem Aufsichtsrat des neuen Lastwagenbauers vorstehen, wenn eine Fusion zu Stande kommt. Vor allem Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch habe sich dafür stark gemacht, hieß es in der Online-Ausgabe des "Manager Magazins". Pischetsrieders habe demnach im Aufsichtsratspräsidium bereits zugestimmt, den neuen Job zu übernehmen. Am kommenden Freitag kommt der Aufsichtsrat zu seiner jährlichen Strategiesitzung zusammen. Dabei soll auch der am vorigen Dienstag in einer Sondersitzung des Präsidiums vereinbarte Führungswechsel offiziell beschlossen werden. Zum Jahresende soll der bisherige Audi-Chef Martin Winterkorn den Chefsessel bei Europas größtem Autobauer übernehmen. Aufsichtsratschef Piëch gilt als eine treibende Kraft hinter Pischetsrieders Abgang als VW-Chef. Pischetsrieder werde aber weiter für den Konzern tätig sein und Sonderaufgaben übernehmen, hatte die IG Metall bereits am Donnerstag berichtet, ohne Einzelheiten zu nennen. Der Wolfsburger Autobauer gab zu allen Berichten keinen Kommentar ab. Die geplante Übernahme des schwedischen LKW-Bauers Scania durch MAN scheitert bisher an dem hartnäckigen Widerstand des Unternehmens und des zweitgrößten Aktionärs Investor AB, die alle Angebote von MAN bisher abgelehnt haben. VW ist bei Scania mit 34 Prozent Großaktionär und hatte 20 Prozent MAN-Anteile erworben, um sich bei einer Übernahme Einfluss zu sichern und auch eigene LKW in die Allianz einzubringen. Pischetsrieder hatte sich bisher um eine freundliche Lösung bemüht. (dpa/sb)