Montabaur. Mit einem neuen Parksystem sollen die LKW-Parkplätze an deutschen Autobahnen besser ausgelastet werden. Ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt dazu wurde an der Raststätte Montabaur in Betrieb genommen. Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP) sagte, die rund 800.000 Euro teure Anlage trage erheblich dazu bei, das „Chaos auf Autobahnparkplätzen zu entschärfen“. „Ich bin davon überzeugt, dass das neue Parksystem sich bewährt und von anderen Bundesländern übernommen und weiterentwickelt wird.“ Lastwagen-Fahrer, die den Rastplatz an der Autobahn 3 in Montabaur künftig ansteuern, werden an einem Computer-Terminal aufgefordert, ihren jeweiligen Fahrzeugtyp sowie die geplante Dauer ihres Aufenthalts anzugeben. Anschließend bekommen sie ein kostenfreies Ticket ausgestellt und einen Standplatz in einer „Parkkolonne“ zugewiesen. Durch die bessere Auslastung der vorhandenen Stellfläche werde die Anzahl der Parkplätze von 42 auf 84 erhöht. Bei der Abfrage können die Fahrer zwischen 16 verschiedenen Sprachen wählen, so Bauckhage. „Ich erwarte, dass das nächtliche Geschiebe und Gedränge auf deutschen LKW-Parkplätzen dadurch endlich wegfällt“, betonte Ekkehart Röhr vom Vorstand des ADAC Mittelrhein. Oft parkten die Gespanne bis auf den Verzögerungsstreifen der Autobahn und gefährdeten den Verkehr. Da bislang Fahrer mit ganz unterschiedlichen Abfahrtszeiten dicht beieinander auf dem Parkplatz standen, musste unnötig viel Platz zum Rangieren zwischen den Wagen gelassen werden. Mit den Parkkolonnen werden nun die Frühstarter nach vorne in eine Reihe einsortiert. (dpa/sb)
Pilotanlage: Effizienteres Parken für LKW
Parkplatz-Not an Autobahnen: Rheinland-Pfalz erprobt computergesteuerte Platzvergabe