Wien/Innsbruck. Österreich rechnet in den kommenden Jahren mit erheblich mehr Schwerverkehr über den Brenner. Bis zum Jahr 2015 könnte die Zahl der Transitfahrten mit Lastwagen auf dieser Strecke um 45 Prozent auf rund 2,2 Millionen jährlich steigen. Das geht aus einer Studie im Auftrag des Verkehrsministeriums hervor, die am Dienstag in Alpbach in Tirol vorgestellt wurde. Als Grund wird unter anderem der Wegfall der so genannten Ökopunkte-Regelung genannt, die bis Ende vergangenen Jahres die Zahl der Transitfahrten durch Österreich beschränkt hatte. Lastwagen mit besonders viel Abgasausstoß brauchten danach – je nach Schadstoffklasse – Ökopunkte für jede Fahrt. Auch die hohen Mautgebühren in der Schweiz spielten eine Rolle. Auch im Osten des Landes werde die Verkehrsbelastung durch den Schwerverkehr in den nächsten Jahren deutlich zunehmen, heißt es in der Studie. So sei am Semmering-Pass, der einen großen Teil der Transitfahrten aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten Richtung Süden aufnehmen werde, mit einer Verdreifachung der Lastwagen zu rechnen. Eine Entlastung sei nur durch eine stärkere Verlagerung der Transporte auf die Bahn zu erreichen. Doch diese sei frühestens mit der Fertigstellung des Brenner-Basistunnels zu erwarten - und damit ist nicht vor 2015 zu rechnen. (vr/dpa)
Österreich erwartet massive Zunahme des Schwerverkehrs am Brenner
Studie rechnet nach Wegfall der Ökopunkteregelung und wegen hoher Schweiz-Maut mit 45 Prozent mehr LKW bis 2015