Berlin. Der neue Hauptstadtflughafen in Schönefeld bei Berlin soll nach fünf geplatzten Eröffnungsterminen im nächsten Jahr endlich in Betrieb gehen. „Unser Ziel ist 2018”, bekräftigte Airport-Chef Engelbert Lütke Daldrup in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Im Sommer wolle er dafür einen konkreten Terminplan vorlegen, der auch Zeitpuffer für unvorhergesehene Probleme enthalte. „Auf dieses Projekt schauen ganz viele, nicht nur in Deutschland”, betonte Lütke Daldrup. „Deshalb geht es auch um die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.”
Der neue Flughafenchef gab sich zuversichtlich, dass der Brandschutz im Terminal nach dem Umbau funktioniert. Notwendige Rauchgasversuche stehen im zentralen Abschnitt nach seinen Worten aber noch aus. Lütke Daldrup versicherte, dass das Kostenziel von zuletzt 6,5 Milliarden Euro für den Bau Bestand haben werde. „Wir haben von den Gesellschaftern einen klaren Auftrag bekommen: Wir sollen mit dem beschlossenen Finanzrahmen zurechtkommen”, erklärte der Manager.
Ab 2021 finanzielle Selbständigkeit angestrebt
„Ab 2021 wollen wir dann finanziell selbstständig sein, weil wir mit dem neuen Flughafen deutlich mehr Erträge als bisher erwirtschaften können. Es ist ausreichend Liquidität vorhanden, um den BER fertig zu bauen.” Zudem sprach sich Lütke Daldrup gegen Forderungen aus, den Flughafen Tegel nach der Eröffnung des BER in Betrieb zu halten.
Man dürfe die Arbeit in der Flughafengesellschaft nicht allein anhand des Reizthemas Flughafenbau bewerten. Alles werde „häufig auf den BER und dessen Fertigstellung reduziert”, meinte der Airport-Chef. „Das ist und bleibt auch das wichtigste Ziel. Aber gleichzeitig sind wir ein sehr wichtiger Arbeitgeber in der Region. Mit 33 Millionen Fluggästen jährlich und vielen Tausend Arbeitsplätzen sind wir mit den Standorten Tegel und Schönefeld der drittgrößte Flughafen in Deutschland. Wir sind also ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor.”
Etappenerfolge auf dem langen Weg zur BER-Eröffnung müsse man auch sehen. „Bei dem teilweise katastrophalen Verlauf am Bau in der Vergangenheit ist verständlicherweise in den Hintergrund geraten, dass wir trotz alledem große Schritte vorangekommen sind”, meinte Lütke Daldrup. „Wir haben den Flughafen zum ersten Mal seit dem Desaster von 2012 in einem baurechtlich genehmigtem Zustand. Das wird, bei aller berechtigten Kritik, leider oftmals übersehen.” (dpa)