Essen. Im Ruhrgebiet soll bis zum Herbst eine Umweltzone zwischen Duisburg und Dortmund eingerichtet werden. Entsprechende Pläne bestätigten heute Sprecher der Bezirksregierungen Düsseldorf, Münster und Arnsberg. Die endgültige Entscheidung treffe im Februar das Landesumweltministerium, wie ein Sprecher in Düsseldorf betonte. In dem etwa 50 Kilometer langen und 10 Kilometer breiten, fast durchgehenden Korridor sollen PKW und LKW ohne Plakette nur auf Autobahnen und wenigen Bundesstraßen passieren können. Betroffen sind 13 Städte. Im westlichen Ruhrgebiet sollen etwa Zweidrittel der Fläche von Essen, Mülheim, Oberhausen und Duisburg zur Umweltzone erklärt werden, gab die Bezirksregierung Düsseldorf bekannt. Ausgenommen bleiben danach die südlichen Stadtbereiche von Essen und Mülheim und der Südosten von Duisburg. Zum nördlich anschließenden Gebiet der Bezirksregierung Münster hin soll der Übergang fließend sein. Dort seien die südlichen Stadtbezirke von Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen sowie Teile von Recklinghausen, Herten und Castrop-Rauxel betroffen, erklärte Fachdezernent Johannes Wiedemeier. Im östlichen Revier sind die Städte Dortmund, Bochum und Herne betroffen. Die Pläne sind nach Darstellung der Bezirksregierung Arnsberg noch nicht komplett. Es sei zum Beispiel noch offen, ob die Umweltzonen von Dortmund und Bochum ineinander übergehen würden. Grundsätzlich würden Umweltzonen dort eingerichtet, wo die Belastung auch hoch sei. „Es wird aber keinen Flickenteppich geben“, sagte Sprecher Jörg Linden. Der Sprecher des NRW-Umweltministeriums, Markus Fliege, nannte die Pläne der Bezirksregierungen „reine Entwürfe auf Arbeitsebene“. Sie würden der Ministeriumsspitze vorgelegt. In der zweiten Februarhälfte werde Minister Eckhard Uhlenberg (CDU) voraussichtlich einen koordinierten Plan vorlegen. Zuvor wollen die Bezirksregierungen ihre Pläne der Öffentlichkeit unterbreiten. Die Grünen im Landtag haben Umweltminister Uhlenberg zu raschem Handeln bei der Einrichtung von Umweltzonen aufgefordert. „Die aktuellen Meldungen zur Schaffung von Umweltzonen im Ruhrgebiet können weder über die lange Verzögerung hinwegtäuschen noch darüber, dass sich der Arnsberger Regierungspräsident Diegel immer noch beharrlich einer notwendigen einheitlichen Gesamtlösung widersetzt“, teilte der umweltpolitischer Sprecher Johannes Remmel in Düsseldorf mit. Die Umweltzonen im Ruhrgebiet sollen den Plänen zufolge im Oktober wirksam werden. Ohne Chance auf eine Plakette sind im wesentlichen Benziner ohne geregelten Katalysator und ältere Dieselfahrzeuge etwa aus den 80er Jahren. Ausnahmen und Kompromisse sind noch in der Diskussion. (dpa/sb)
Neuer Anlauf für Umweltzone Ruhr
13 Städte planen flächendeckende Umweltzone im Ruhrgebiet ab Oktober 2008