Wolfsburg. Neue Modelle haben den VW-Konzern in den ersten neun Monaten voran gebracht - die Sanierung der Kernmarke und Personalabbau kosteten zugleich aber einen guten Teil des Gewinns. 2006 sei das Jahr der Restrukturierung, sagte VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch zur Vorstellung der Neun-Monats-Zahlen am Freitag in Wolfsburg. „In diesem Jahr stellen wir die Weichen für die Zukunft.“ Obwohl sich die Modelloffensive ausgezahlt habe, sei VW von den mittelfristigen Konzernzielen noch weit entfernt. 2008 will Europas größter Autobauer ein Vorsteuerergebnis von 5,1 Milliarden Euro erreichen. Von Januar bis September konnte VW Absatz und Umsatz kräftig steigern - das operative Ergebnis sank aber durch Sanierungskosten unter den Vorjahreswert. Der Konzernumsatz stieg um 11,8 Prozent auf 77 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen von 1,7 Milliarden Euro lag mit über drei Milliarden Euro um 62 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, nach Sondereinflüssen mit 1,4 Milliarden aber um 27,2 Prozent darunter. Im Automobilbereich ging das Ergebnis nach Sondereinflüssen mit 628 Millionen Euro sogar um 43,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Der Finanzdienstleistungsbereich blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Pötsch erläuterte, durch weitere Restrukturierungsaufwendungen und den im jüngsten Tarifabschluss mit der Belegschaft vereinbarten zusätzlichen Rentenbaustein hätten sich die Sondereinflüsse des ersten Halbjahres von 1,3 auf gut zwei Milliarden Euro erhöht. Positiv seien dagegen mit 0,3 Milliarden Euro die Verkäufe der IT-Tochter Gedas AG und der Bordnetze GmbH zu Buche geschlagen. Für den Konzern ergebe sich unter dem Strich ein Gewinn nach Steuern von 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr 685 Millionen). Darin enthalten waren jedoch allein 0,8 Milliarden Euro aus dem Verkauf von Europcar. (dpa/tz)
Neue Modelle bringen VW voran
Sanierung der Kernmarke und Personalabbau kosteten zugleich einen guten Teil des Gewinns