Nachwuchsinitiative „Hallo, Zukunft!“

Nachwuchsinitiative „Hallo, Zukunft!“Kooperation für mehr FahrernachwuchsMautbetreiber Toll Collect unterstützt „Hallo, Zukunft!“, die Nachwuchsinitiative für Verkehr, Transport und Logistik des Verlags Heinrich Vogel. Das Ziel: Die Ausbildung zum Berufskraftfahrer soll bei jungen Menschen noch bekannter werden.Wenn Louisa Hatzfeld aus dem Fahrerhaus ihres LKW steigt, fällt umstehenden Männern gerne mal die Kinnlade herunter. Eine junge Frau, die einen 40-Tonner mühelos rückwärts an die Rampe rangiert, löst immer wieder Erstaunen aus. Sich durchzusetzen in einem Männerberuf, ist eine der Herausforderungen, denen sich die Auszubildende zum Berufskraftfahrer (BKF) jeden Tag stellt – und es genießt. „Meine Eltern waren zuerst nicht so begeistert, aber wenn sie mich jetzt auf dem Bock sehen, sind sie stolz auf mich,“ sagt die 23-Jährige, die bei der Nagel-Group in Wilnsdorf-Rudersdorf lernt. Nachwuchs wie Louisa Hatzfeld ist in der Branche rar. Schon heute fehlen schätzungsweise 15.000 Fahrer. Die Situation wird sich noch verschlimmern, wenn immer mehr LKW-Fahrer in Rente gehen und immer weniger junge nachkommen. Deshalb hat sich Toll Collect, Betreiber des deutschen Mautsystems, dazu entschlossen, die Nachwuchsinitiative „Hallo, Zukunft!“ zu unterstützen. Künftig wird das Unternehmen neben dem Verlag Heinrich Vogel, in dem auch die VerkehrsRundschau erscheint, als Initiator auftreten. Das Ziel der Kooperation: die Ausbildung zum Berufskraftfahrer bekannter machen, das Image des Berufs verbessern und so für mehr qualifizierten Berufskraftfahrer-Nachwuchs sorgen. „Wir sehen uns in der Pflicht, wenn es um die Sicherung von Mobilität geht. Dazu gehören gute Nachwuchskräfte!“, betont Hanns-Karsten Kirchmann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Toll Collect. „Wir freuen uns sehr, dass Toll Collect unsere Initiative unterstützt und wir dadurch mehr junge Menschen erreichen können“, ergänzt Katrin Geißler-Schmidt, Verlagsleiterin des Verlags Heinrich Vogel. Einmal auf der Rennstrecke fahren Als erstes Highlight der Kooperation hat „Hallo, Zukunft!“ sieben BKF-Auszubildende auf den Truck Grand Prix 2013 am Nürburgring eingeladen.Vorab hatte der Verlag Transportunternehmen aufgerufen, Lehrlinge anzumelden, die sich durch besonderes Engagement und gute Leistungen hervorgetan haben. Aus den Einsendungen hat die Redaktion schließlich die sieben Gewinner ausgewählt: Neben Louisa Hatzfeld durften Vanessa Seipp (Nagel-Group Niederlassung Eschweiler), Nina Elbers (Nosta Group), Markus Keibel (Wilhelm Schüssler Spedition), Ricardo Richter (Spedition Roman Mayer), Volodimir Skvortsov (L.I.T. Cargo) und Benjamin Straußfeld (Spedition Offergeld) für vier Tage zum dem Trucker-Event an den Nürburgring reisen. Eine gelungene Überraschung, denn die Ausbilder hatten vorab nichts von dem Wettbewerb verraten. Azubis wollen Vorurteile abbauen Der Besuch auf dem Truck Grand Prix sei ein unvergessliches Wochenende gewesen, bilanziert Ricardo Richter. „Mein persönliches Highlight waren die Truck-Rennen und die Shows, die am Ring geboten wurden.“ Doch die sieben Azubis konnten nicht nur zusehen, sondern auch selbst mitfahren: Beim großen Korso über die Rennstrecke am Sonntag waren sie in LKW mit „Hallo, Zukunft!“-Logo mit dabei. „Wenn ich daran denke, krieg ich Gänsehaut“, berichtet Louisa Hatzfeld von diesem ganz besonderen Moment. Dass Unternehmen sich bei einer Initiative wie „Hallo, Zukunft!“ einbringen, finden die angehenden Berufskraftfahrer sehr wichtig. „Es freut mich, dass es Menschen gibt, die versuchen, den Job als Berufskraftfahrer für die jüngere Generation attraktiver zu machen“, sagt Volodimir Skvortsov. Denn die Vorurteile, die viele Menschen über ihren Beruf haben, kennen die Azubis nur zu gut. „Berufskraftfahrer zu sein, bedeutet viel mehr als nur das Lenkrad festzuhalten. Wir brauchen ein großes technisches Verständnis und müssen wissen, wie der LKW funktioniert“, betont Markus Keibel. Auch Fachwissen aus den Bereichen Lagerlogistik, Disposition und Ladungssicherung gehört zum Inhalt ihrer dreijährigen Ausbildung. Ein so großes und kraftvolles Fahrzeug stets sicher im Straßenverkehr bewegen zu können, sei natürlich eine wesentliche Herausforderung des Berufs, weiß der angehende Berufskraftfahrer. „In diesen Bereichen vom Fach zu sein, das macht Spaß und ist mein Ziel.“ Für die nächsten Monate planen Toll Collect und „Hallo, Zukunft!“ weitere Informationsveranstaltungen mit Unterstützung von Transport- und Logistikunternehmen, bei denen Schülern der Ausbildungsberuf näher gebracht werden soll. Außerdem informieren die Broschüre „Hallo, Zukunft! – Spezial“ und die Internetseite www.ausbildung-zum-bkf.de über die Ausbildung zum Berufskraftfahrer, geben Einblicke in den Berufsalltag sowie nützliche Tipps rund um die Bewerbung. Ein weiteres Kernstück der neuen Kooperation wird der Azubi-Wettbewerb „Best-BKF“ sein, den Toll Collect und der Verlag Heinrich Vogel im kommenden Jahr das erste Mal ausrichten werden. Angehende Berufskraftfahrer müssen dabei ihr Wissen rund um ihren Beruf unter Beweis stellen. Die Sieger werden dann auf dem Truck Grand Prix 2014 gekürt. ❙❚■ Hanna Sturm Interview „Die Verantwortung erkennen“ Toll-Collect-Chef Hanns-Karsten Kirchmann zum Engagement des Mautbetreibers bei der Nachwuchsinitiative „Hallo, Zukunft!“. Herr Kirchmann, warum unterstützt Toll Collect die Nachwuchs-Initiative „Hallo, Zukunft!“? Hanns-Karsten Kirchmann: Täglich zeigt sich ein gesellschaftlicher Widerspruch. Die meisten Bürger wollen jeden Morgen ihr Ei und ihre Marmelade auf dem Frühstückstisch stehen sehen. Gleichzeitig ärgern sich viele Menschen über den LKW-Verkehr. Das ist nicht gerecht. Vor dem Hintergrund der immer weiter sinkenden Zahl an Berufskraftfahrern muss die deutsche Wirtschaft der Öffentlichkeit besser die Bedeutung des LKW-Verkehrs und der gesamten Logistik vermitteln. „Hallo, Zukunft!“ ist hier ein ganz wichtiger Baustein.Was muss „Hallo, Zukunft!“ konkret leisten?Der zunehmende Fachkräftemangel bedroht die Leistungsfähigkeit der Logistik, dies zeigt sich heute am deutlichsten beim Mangel an Berufskraftfahrern. Deshalb müssen wir derzeit vor allem das Image des LKW-Fahrers deutlich verbessern. Der LKW-Fahrer leistet wichtige Arbeit für den Wohlstand unseres Landes. Das muss deutlich werden. Denn die Logistik braucht dringend mehr junge Menschen, die eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer aufnehmen. Hier setzt „Hallo, Zukunft!“ an. In den Schulen bei den jungen Menschen. Was kann die Branche insgesamt tun? Als Teil der deutschen Wirtschaft übernimmt Toll Collect Verantwortung und unterstützt die Initiative der VerkehrsRundschau und des Verlags Heinrich Vogel. Wir wünschen uns, dass weitere Unternehmen ihre Verantwortung erkennen und unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministers „Hallo, Zukunft!“ fördern. Wir freuen uns, dass wir unsere Kunden und die Branche insgesamt bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen können. Was sagen Sie Schülern, die nicht sicher sind, ob eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer das richtige ist?Der Job hat viel mehr mit moderner IT und Technik zu tun, als Ihr glaubt. Nutzt einen Tag der offenen Tür bei einer Spedition und schaut Euch einen LKW und den Job einmal vor Ort an. Dann habt Ihr eine gute Basis für Eure Entscheidung. akBerufskraftfahrer zu sein, bedeutet mehr als nur das Lenkrad festzuhalten

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