München hält an Plänen für LKW-Transitverbot fest

08.11.2005 15:45 Uhr

Feinstaub-Grenzwert mittlerweile an 89 Tagen überschritten

München. Auch nach dem neuerlichen Überschreiten der EU-Feinstaubgrenzwerte in München ist die Entscheidung über ein Verbot für den LKW-Transit noch nicht gefallen. Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle will den Durchgangsverkehr möglichst noch in diesem Jahr aus dem Stadtgebiet verbannen. Nach seinem im Sommer vorgelegten Umleitungskonzept soll die Stadt für Lastwagen mehr als 7,5 Tonnen gesperrt werden, die kein Ziel in München haben. „Wir gehen davon aus, dass dann 4000 Transit-LKW täglich weniger durch München fahren würden“, sagte der Sprecher des Kreisverwaltungsreferats, Christopher Habl. „Es kommt jetzt auf die Regierung von Oberbayern an. Unser Konzept liegt noch immer dort zur Prüfung.“ Für die Einrichtung einer Umweltzone in der Innenstadt müsse erst die rechtliche Grundlage geschaffen werden. Die Regierung von Oberbayern prüfe derzeit noch einen entsprechenden Vorschlag der Stadt, sagte Sprecherin Katja Gründel am Dienstag. Unter anderem gehe es jetzt um die Möglichkeiten einer Beschilderung, die rechtlich zulässig sei. Der EU-Grenzwert für Feinstaub wurde in München mittlerweile an einer dritten Messstelle gebrochen. An der Landshuter Allee wurde bislang sogar an 89 Tagen der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten. Erlaubt sind nach EU-Richtlinie lediglich 35 Überschreitungen. Umweltschützer kritisieren unterdessen, dass auch die Werte der Stickstoffoxide dringend reduziert werden müssten. Schon jetzt würden die künftigen Stickstoffoxid-Werte, die von 2010 mit der zweiten Stufe der Luftreinhalterichtlinie der EU eingehalten werden müssen, gebrochen. „Wir wissen bereits seit 2002, dass wir da in München Probleme bekommen“, warnte der Verkehrsexperte des Münchner Umweltvereins Green City, Stefan Taschner. Stickstoffoxide, die Atemwegserkrankungen hervorrufen und im Sommer mitverantwortlich sind für hohe Ozonwerte, stammen ebenfalls hauptsächlich aus dem Verkehr. (dpa/sb)

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