Oberhausen. Mit international einsetzbaren Elektroloks will die Stinnes AG, Tochter der Deutschen Bahn (DB), die europäischen Bahngrenzen überwinden. Bis zum Jahr 2008 sollen 525 Maschinen beschafft werden, die sowohl mit Wechsel- als auch Gleichstrom fahren könnten und außerdem für unterschiedliche Zugsicherungssysteme ausgerüstet seien, berichteten Vertreter von Stinnes am Donnerstag in Oberhausen am Rande einer Fachveranstaltung. Im Idealfall könnten die Loks, entsprechend ausgebildete mehrsprachige Lokführer vorausgesetzt, Güterzüge aus Deutschland über die Grenzen nach Frankreich, durch die Schweiz nach Italien, in die Beneluxstaaten, nach Skandinavien oder Ungarn steuern. Etwa 40 Prozent des Lokparks von Stinnes wäre dann international einsetzbar. Derzeit müssen wegen der unterschiedlichen Strom- und Signalsysteme die Zugloks und das Fahrpersonal in den Grenzgüterbahnhöfen ausgewechselt werden, was zu erheblichen Zeitverlusten führt. Allein fünf verschiedene Bahnstrom- und sieben unterschiedliche Signalsysteme, dazu der Wechsel von Rechts- auf Linksverkehr und umgekehrt hemmen den europäischen Güterverkehr auf Schienen beträchtlich. Die Stinnes AG ist die DB-Dachgesellschaft für alle Gütertransport- und Logistikangebote. Mit rund 65.000 Beschäftigten erzielte Stinnes zuletzt einen Umsatz von elf Milliarden Euro. (vr/dpa)
Mit neuen Loks über europäische Bahngrenzen hinweg
Von Deutschland ohne Lokwechsel nach Skandinavien oder Ungarn