Messe Cemat 2011

Messe Cemat 2011Sparsame Helfer für mehr UmschlagDie Staplerherstellerpräsentieren auf der Messe Cemat 2011 in Hannover ein Feuerwerk an Neuheiten. Umschlagleistung und Energiesparfunktionen stehen im Fokus der Entwickler. Welche Messestände einen Besuch wert sind.Wer sich die Arbeit im Lager erleichtern oder seinen LKW schneller be- und entladen will, kommt Anfang Mai nicht um eine Reise nach Hannover herum. Dort öffnet die weltweit wichtigste Messe für Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Lager und Umschlag ihre Pforten. Eines der zentralen Themen auf der Cemat 2011 (2. bis 6. Mai) sind Flurförderzeuge, zu finden in den Hallen 25 und 26, den Pavillons 32 bis 35 und auf dem Freigelände.Waren alternative Antriebskonzepte für Gabelstapler auf der letzten Intralogistik-Show im Jahr 2008 meist noch im Prototypen- oder Konzeptstadium, gibt es dieses Mal die ersten serienreifen Frontstapler mit Hybridantrieb zu sehen (Kasten Seite 83). Für den Alltag an der Rampe und im Lager stellt der Aschaffenburger Flurförderzeughersteller Linde (Pavillon P32) im Traglastbereich von zwei bis fünf Tonnen eine neue Elektro-Staplerbaureihe vor – in insgesamt 19 Varianten. Alle acht verschiedenen Tragfähigkeiten sind sowohl in hoher Ausführung mit einem Lastschwerpunkt von 600 Millimetern für eine bessere Sicht über die Last als auch in flacher Ausführung mit einem Lastschwerpunkt von 500 Millimetern für niedrige Durchfahrtshöhen, Containereinsätze oder Kommissionierarbeiten mit häufigem Ein- und Aussteigen verfügbar. Innerhalb beider Ausführungen besteht die Wahl zwischen langer oder kompakter Bauweise. Die langen Modelle verfügen über eine größere Batterie, erlauben aber auch die Verwendung von Standard-Poolbatterien. Die kompakten Modelle empfehlen sich für enge, schmale Arbeitsbereiche oder für weniger harte Einsätze.Mehr Grip durch TraktionskontrolleFür schnelles Reversieren und Beschleunigen sorgt ein Zwei-Motoren-Frontantrieb mit Drehstrommotoren. Die aktive Lenkunterstützung in Kombination mit der hoch angelenkten Lenkachse verleiht dem Vierrad-Stapler die Manövrierfähigkeit eines Dreiradstaplers. Das Fahrzeug dreht mittig auf der Vorderachse und bleibt dabei innerhalb der Fahrzeugkontur. Für eine zuverlässige Bodenhaftung sorgt die laut Linde erste serienmäßige Traktionskontrolle für Gabelstapler. Sie verteilt die Antriebskraft je nach Grip auf die beiden Radmotoren. Zugunsten eines geringeren Energieverbrauchs kann die Leis-tung gedrosselt werden. Die Schwestermarke Still (Pavillon P35) schickt mit dem RX 50 den nach eigenen Angaben kompaktesten elektrisch angetriebenen Dreirad-Gegengewichtsstapler mit Hinterradantrieb seiner Klasse ins Rennen. Durch seine geringe Arbeitsgangbreite spart er Platz und ermöglicht so ein Mehr an Lagerfläche. Sparen auf Knopfdruck Für besonders enge Fälle gibt es noch eine Kompaktversion. Die Frontstapler mit Tragfähigkeiten von 1,0 bis 1,6 Tonnen eignen sich besonders für die Be- und Entladung von LKW, Containern, Waggons sowie für den Palettentransport im Lager. Wenn zum Verladen das Lastgewicht ermittelt werden muss: Die optionale Lastmessung hat eine Genauigkeit von plus/minus zwei Prozent. Die Anzeige erfolgt im Display. Auch der neue von Still verfügt über einen Energiesparmodus, der je nach Einsatz und Ausstattung bis zu zwölf Prozent Energie einspart. Wie Still reist auch Jungheinrich (Pavillon P33/34 und Freigelände) von Hamburg aus nach Hannover und hat dabei unter anderem einen neuen Elektro-Deichselstapler im Gepäck. Bei dem ERC 212/214/216 handelt es sich um eine Kombination aus einem wendigen Deichselstapler sowie einem Mitfahrergerät. Die Geräte verfügen über Tragfähigkeiten zwischen 1,2 und 1,6 Tonnen. Im Vergleich zur bisherigen Baureihe konnten dabei die Resttragfähigkeiten um bis zu 25 Prozent erhöht werden.Die Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von sechs Kilometern pro Stunde werden in der Praxis meist als Mitgängergerät und nur zum gelegentlichen Mitfahren über kurze Strecken eingesetzt. Die ERC-Variante mit integriertem Seitenschutz, der den Bediener in Kurven auf der Standplattform hält, ist für Transporteinsätze über längere Strecken vorgesehen und erreicht im Mitfahrbetrieb bis zu neun Kilometer pro Stunde. Für den Mitgängerbetrieb kann die Standplattform hochgeklappt werden, dann ist die Geschwindigkeit auf vier Kilometer pro Stunde gedrosselt.Clark (Halle 25, Stand G20) kündigt die Weltpremiere des neuen Vierrad-Elektrostaplers GEX 40-50 an. Damit wollen die Mühlheimer in eine neue Tragklassen-Dimension ihrer Elektrogeräte vorstoßen. Der 80-Volt-Vierradstapler bietet Tragkräfte zwischen vier und fünf Tonnen. Das Gerät verfügt über einen Parallelfrontantrieb mit zwei Fahrmotoren. Geschwindigkeit und Drehrichtung der Räder werden so gesteuert, dass kein starker Reifenabrieb auftritt. Trotz seiner Tragklasse soll die Messe-Neuheit laut Clark so durch eine hohe Wendigkeit überraschen.Fast ein Heimspiel hat Toyota Material Handling (Halle 25, Stand L02) aus Langenhagen bei Hannover. Der Weltmarktführer setzt einen Schwerpunkt im Bereich Kommissioniertechnologien und präsentiert seine neue Baureihe BT Optio mit Hoch- und Niederhubkommissionierern. Was die Geräte leisten, will das Unternehmen im Vorfeld der Messe noch nicht verraten. Mit dem Laser zum KommissionierenZudem präsentiert Toyota erstmals auf der Cemat ein Konzept zur automatisierten Kommissionierung mit lasergeführten Staplern. Die Steuerung basiert auf dem Führungssystem der Baureihe BT Autopilot. Die Sicherheit des Systems wird durch Sensoren und ein Geschwindigkeitsmanagement gewährleistet. Das Führungs-system kann in die Lagerverwaltung des Anwenders integriert werden. Wer nach dieser Runde über das Messegelände noch Kraft hat, erhält nächste Woche weitere Tipps für seine Cemat-Reise. ❙❚■ Serge VoigtNeben den üblichen Show-Einlagen auf Messen gibt es aufder Cemat zahlreiche neue StaplermodelleLindes neue E-Stapler-Serie für Lasten zwischen zwei und fünf TonnenNeue Deichselstapler-Reihe von JungheinrichToyotas neue KommissioniererDer neue RX 50 ist Stills wendiger ZwergCemat-VorberichtWas Spediteure und Transportunternehmer auf der Intralo-gistik-Messe sehen müssen.VR 16: Die Neuheitender Staplerbauer VR 17: Messeplan undLagerausstattungMesse Cemat 2011Die ersten serienreifen Stapler mit Hybridantrieb sind da Von den deutschen Herstellern schickt Still (Pavillon P35) den RX 70 Hybrid ins Rennen, der laut Herstellerangaben bereits vom Band rollt. Der verbrennungsmotorisch angetriebene Frontstapler speichert die beim Bremsen frei werdende Energie in Hochleistungs-Doppelschicht-Kondensatoren. Beim Beschleunigen geben die sogenannten Ultra-Caps die Energie wieder ab. Diese wird über den vom Dieselmotor angetriebenen Generator an den elektrischen Fahrmotor des Stapler weitergegeben. Durch den Energieschub wird der Dieselmotor beim Beschleunigen um rund 30 Prozent ent-lastet. Der Hybrid kommt daher mit einem kleineren Motor aus als sein rein verbrennungsmotorischer Bruder. Der Kraftstoffverbrauch soll um bis zu 15 Prozent sinken. Die Mehrkosten für den Hybrid würden sich laut Still bei 1500 Betriebsstunden im Jahr nach zwei Jahren amortisieren. Das Gerät gibt es in Tragfähigkeiten von 3,0 und 3,5 Tonnen. Ideales Einsatzgebiet sind Aufgaben mit häufigen Brems- und Beschleunigungsvorgängen, wie die Be- und Entladung von LKW in der Getränkeindustrie. In einer ähnlichen Leistungsklasse arbeitet der von Toyota (Halle 26, Stand L02) gezeigte und live vorgeführte Hybrid, der in Japan bereits produziert wird. Etwas mehr leistet der Hybride von Mitsubishi (Halle 25, Stand G29). Er kann zwischen vier und fünf Tonnen heben. Ähnlich wie der Toyota ist auch er bislang nur in Japan erhältlich. Mitsubishi beziffert die Kraftstoffersparnis auf 39 Prozent. svAus Japan, der Hybridstapler von ToyotaHebt 5 Tonnen: Hybridstapler von MitsubishiStill RX 70: Kondensator auf dem MotorDie Hybride kommenMesse Cemat 2011Weniger Säulen für eine bessere Sicht auf die Last Noch im Konzeptstadium ist ein Frontstapler von Linde mit fehlenden A-Säulen. Das sind die Säulen, die sonst vorne auf Höhe der Vorderräder eines Frontstaplers das Fahrerschutzdach tragen. Dieses hat Linde jetzt direkt am Hubmast befestigt. Eine bruchsichere Glasscheibe statt der sonst üblichen Stahlverstrebungen im Dach schützt den Fahrer vor herabfallenden Lasten. Durch die neue Konstruktion entfallen zwei Säulen – eine links, eine rechts – im Sichtfeld des Staplerfahrers. Hier behindert jetzt nur noch der unvermeidliche Mast. In Verbindung mit dem Glasdach verhilft dies zu einer deutlich verbesserten Sicht auf die Last, aber auch auf die Orte an denen diese ein- oder ausgelagert wird. svDas Glasdach ist am Hubgerüst befestigtDer Trick mit der fehlenden A-SäuleDen Weg durchs Lager finden Als Weltpremiere zeigt Jungheinrich eine Lagernavigation für Flurförderzeuge, die im Breitgang und damit auch in der Vorzone eingesetzt werden kann. Üblicherweise kommen Systeme zur Lagernavigation nur im Schmalgang zum Einsatz. Für die Navigation im Breitgang verwendet Jungheinrich ein optisches Ortungssystem. So ist es möglich, die genaue Position des Gabelstaplers zu ermitteln. Die Genauigkeit liegt bei wenigen Zentimetern. Die Routenführung zeigt dem Fahrer unter anderem Richtung und Route zur nächsten Palette an – ähnlich einem Navigationssystem im PKW. Biegt er falsch ab, wird er darauf hingewiesen. Behält er den Fahrweg bei, wird die Route neu berechnet. Die Funktion Fahrzeugortung sorgt für eine permanente Standortbestimmung des Gabelstaplers. Die Rückmeldung ans Staplerleit- oder Lagerverwaltungssystem hilft beim Steuern der Flotte. svLagernavigation im BreitgangMit dem Navi zur richtigen Palette

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