Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will einen Börsengang der Deutschen Bahn in nächster Zeit nicht verwirklichen. "Es bleibt ein Ziel, aber die Bürger haben für dieses Ziel kein Verständnis, solange die Bahn die Bürger nicht davon überzeugt, dass und wie sie die Schwierigkeiten schnell bewältigt, die zum Beispiel um die Weihnachtszeit aufgetreten sind", sagte Merkel dem Magazin "Stern". Sie bezog sich damit auf zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen nach dem Wintereinbruch im Dezember.
Merkel will in diesem Jahr dennoch nicht auf die 500 Millionen Euro verzichten, die die Bahn als Dividende an den Bundeshaushalt abführen soll. "Am Haushalt 2011 ändern wir nichts mehr. Und die Bahn kann ihre Probleme auch nicht in einem Jahr überwinden." Die Verbesserung der Situation der Bahn werde aber in den nächsten Jahren "ein Schwerpunkt" sein, sagte die Kanzlerin.
Die Bahn hatte im Herbst 2008 bis zu 25 Prozent ihrer Anteile an die Börse bringen wollen. Wegen der Finanzmarkt-Turbulenzen wurde der Börsengang damals abgesagt. (dpa)