Massives Einmaleins

Massives EinmaleinsMit der Vorstellung des Hardcore-Offroaders Iveco Massif wagen sich die Italiener erstmals ins PKW-Segment vor. Trotzdem sieht Iveco den Massif als Nutzfahrzeug.Eine Tonne Nutzlast auf einer Europalette – das ist das Einmaleins des Iveco Massif, der manchem in ähnlicher Form schon mal als Santana Anibal begegnet sein könnte. Man munkelt, dass finanzielle Engpässe die Spanier dazu gebracht hätten, ihren einst als Land-Rover-Lizenz gestarteten Hardcore-Offroader den Itali-enern ans Herz zu legen. Die haben ihm die neuen starken 3,0-Liter-Daily-Herzen mit 146 respektive 176 PS eingepflanzt, ein neues Interieur spendiert und Giugiaro über die Front designen lassen. Heraus kam Gott sei Dank oder leider – je nach Sichtweise – ein viel besserer Anibal. Gott sei Dank, weil kernige Offroader, an denen man viel selbst schrauben kann, selten geworden sind in dieser SUV-verweichlichten Welt. Leider, weil Sicherheitsausstattung und Verarbeitung tendenziell immer noch den asketischen andalusischen Ansprüchen der Franco-Ära entsprechen. Aber hier gibt sich Massifs stärkster Konkurrent, der Land-Rover Defender ähnlich handgeschnitzt. Kletterfest: Fit für steile AufgabenErste Ausfahrten in durchaus schwerem Gelände nahm der Massif gelassen: In tiefen Löcher verschränkt er souverän und in der Allrad-Untersetzung zieht er auch im zweiten Gang noch im Standgas geschotterte Zwanzigprozenter hoch. Am darauf folgenden dreißigprozentigen Gefälle kann man weiterhin die Füße von den Pedalen lassen – souverän kriecht der Massif hinunter. Dann schaltet man etwas hakelig zurück in den Heckantriebsmodus und gibt auf dem folgenden Straßenstück wieder Gas. Nicht zu viel allerdings, denn Geradeauslauf und Rückstellmoment der Lenkung sind kaum vorhanden, da heißt es aufmerksam sein. Auch eher auf Landy-Niveau liegt der üppige Wendekreis von gut 14 Metern. Dafür sitzt man besser als im Briten, wenngleich sich große Fahrer zumindest im Kombi noch längere Sitzschienen wünschen würden. Im Pick-up kommt man gerade so hin.Im Fond des Fünftürers sitzen drei Personen einigermaßen bequem. Auch der mittig Sitzende findet gleiche Sitzqualität vor wie außen hockende Nachbarn. Am Defender orientiert sich Iveco auch bei den Preisen: In Italien startet er knapp unter 22.000 Euro. Iveco Deutschland hofft auf einen ähnlich günstigen Einstiegspreis und möchte so pro Jahr rund 200 Autos an die Abenteurer unter den Transportunternehmern bringen.❙❚■ Gregor Soller

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