Lautzenhausen. Vom Länder-Flughafen zum privaten Airport: Die Manager des Flughafens Frankfurt-Hahn wollen offensichtlich Teile des Hunsrück-Airports selbst übernehmen. Die Geschäftsführung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH werde am Donnerstag ein sogenanntes Management-Buy-Out vorschlagen, berichtete die Mainzer „Allgemeine Zeitung". Eine offizielle Bestätigung dafür gab es im Hunsrück nicht. Nur so viel: Die Richtung Management-Buy-Out stimme, hieß es aus Führungskreisen.
Derzeit gehört der Flughafen dem Land Rheinland-Pfalz zu 82,5 Prozent und dem Land Hessen zu 17,5 Prozent. Seit Jahren läuft die Investorensuche für den defizitären Flughafen Hahn - die baldige Privatisierung ist ein erklärtes Ziel der rheinland-pfälzischen Landesregierung. 2009 war der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport als Mehrheitseigner (65 Prozent) in Hahn ausgestiegen.
Bei einem Management-Buy-Out erwirbt das Management eines Unternehmens die Mehrheit des Kapitals von den bisherigen Eigentümern. Dabei stammt das Geld oft nur zum kleinen Teil aus der eigenen Tasche - der Großteil wird von Finanzinvestoren und Banken gestellt. Zu Investoren und der Summe machte Geschäftsführer Jörg Schumacher keine Angaben.
Der ehemalige US-Fliegerhorst Hahn schloss das vergangene Jahr mit einem Minus von 10,8 Millionen Euro ab. Im ersten Halbjahr 2011 zählte der Flughafen knapp 1,4 Millionen Fluggäste, 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich wuchs das Frachtgeschäft um fast 70 Prozent auf fast 115.000 Tonnen. (dpa)